Von Manuel Matt
Seit gut 50 Jahren prägt sie das Bild in der Meranerstraße, die Imster Bezirksniederlassung der Wirtschaftskammer – und wie der Standort in den nächsten Jahrzehnten aussehen soll, darüber mache er sich nun schon seit etwa fünf Jahren seine Gedanken, sagt Josef Huber, Bezirksobmann der Wirtschaftskammer in Imst. Derartige Entscheidungen würden freilich Zeit brauchen, „das geht nie von heute auf morgen und ist naturgemäß mit viel Vorfühlen und Herantasten verbunden“, so Huber. Das sei auch gut so, denn: „Es geht in solchen Angelegenheiten immer um Mitgliedsbeiträge, um das Geld von Unternehmerinnen und Unternehmer, das sinnvoll und effizient eingesetzt werden will.“
ALLES NEU, AM SELBEN STANDORT. Fest steht nun jedenfalls, dass gebaut wird – und zwar neu. „Der Umbau war aber auch in Überlegung. Zwei Vorprojekte wurden entwickelt, mit ihren Kosten, Vor- und Nachteilen. Letztlich fiel die Wahl dann eben auf den Neubau, handelt es sich doch auch um 50 Jahre alte Bausubstanz“, erklärt Huber, als Geschäftsführer eines regionalen Bauunternehmens selbst vom Fach. An der Lage werde aber nicht gerüttelt, habe sich der Platz neben dem Postplatz doch „mittlerweile als bester Standort“ gezeigt. „Wir liegen direkt am Eingang zum städtischen Kern von Imst. Öffentliche Verkehrsmittel, Behörden, Partner wie Schulen – alles ist in fußläufiger Nähe“, zeigt Huber auf. Mit dem Bekenntnis zum bestehenden Standort scheint übrigens auch die mögliche Fusionierung der Bezirksstellen Imst und Landeck, eine Idee aus dem Jahr 2016, endgültig vom Tisch. „Das war überhaupt nur ein Gedankenspiel. Eine Bezirksstelle gehört in den Bezirk“, betont Huber: „Das ist nur g’scheid und vernünftig.“
Freuen sich auf den Neubau: Geschäftsführerin Elena Bremberger und der Imster Bezirksstellenobmann der Wirtschaftskammer, Josef Huber (v.l.) RS-Foto: Matt
BEZIRKSÜBERGREIFEND. Synergien sollen aber dennoch zwischen Imst und Landeck verstärkt genutzt werden, nämlich im Bildungsbereich. „Bei den Wifi-Kursen macht’s einfach Sinn, wenn der Großteil in Imst stattfindet“, erklärt Huber. Immerhin erlaube der weitere Kreis an potentiellen Teilnehmern eine Attraktivierung und Erweiterung des Angebots in der Erwachsenenbildung. Das Wirtschaftsförderungsinstitut erfährt freilich auch Aufmerksamkeit in den Neubauplänen, soll technisch zeitgemäßer „und auch ein bisschen größer werden“, verrät Huber. Da wie dort gebe es aber ein Zauberwort: Effizienz. Ein Prunkbau werde die neue Bezirksstelle nämlich nicht, verspricht Huber, aber moderner und attraktiver. Leichter soll dann zukünftig auch die Orientierung im Inneren des Gebäudes fallen. „Auch auf gute Arbeitsbedingungen wird Wert gelegt“, sagt Huber: „Weil wir optimalen Service bieten möchten. Das erwarten sich die Unternehmerinnen und Unternehmer!“
„KOPF HOCH“. Vorgesehen ist für den Neubau übrigens ein Budget von vier bis viereinhalb Millionen Euro. Dass die Corona-Pandemie nicht zum Stolperstein für die seit Jahren angestrebte Erneuerung in Imst wurde, dafür dankt Huber im Speziellen dem Präsidenten der Wirtschaftskammer Tirol, Christoph Walser, und Direktorin Evelyn Anker-Geiger. Zugleich sei das nach wie vor währende Bekenntnis auch „ein wichtiges Signal“ an die Unternehmerschaft, sagt Huber – nämlich: „Kopf hoch!“ In dementsprechender Geduld hüllt sich der Bezirksobmann auch hinsichtlich des Zeitplans: „Bis Mitte des nächsten Sommers mit den Abrissarbeiten zu beginnen, wäre das Ziel. Auf den Baubescheid hoffen wir im Jänner“, verrät Huber und schmunzelt: „Jetzt sind wir aber eh schon 50 Jahre hier, im bestehenden Gebäude. Da kommt’s auf ein paar Wochen auch nicht mehr an.“ Gebaut werden soll dann auch klimaschonend, nachhaltig und barrierefrei. Wo Bauherren sonst Geld von Bund oder Land erwarten dürfen, will die Wirtschaftskammer übrigens nicht zugreifen. „Als Körperschaft des öffentlichen Rechts wären wir normalerweise sowieso von Förderungen ausgenommen“, erklärt Elena Bremberger, Geschäftsführerin der Imster Wirtschaftskammer: „Geprüft haben wir die Sache ohnehin nicht. Weil solche Förderungen bei Unternehmern sowieso besser aufgehoben sind.“