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Es wird noch abgewartet

Abgesagte Besprechung über weiteres Vorgehen zur Umsetzung des neuen Strukturplans Pflege nachgeholt

Die im neuen Strukturplan Pflege vorgesehenen Erweiterungsvorhaben im Hinblick auf den Ausbau der Kapazität des Altersheimes Landeck und des Seniorenzentrums Zams-Schönwies werden baulich noch nicht umgesetzt. Es werden erst einmal die Ergebnisse der Gespräche, welche die Pflege-LR Cornelia Hagele mit den vier Gemeinden Landeck, Zams, Fließ und Schönwies führt, abgewartet.
3. Oktober 2023 | von Von Herbert Tiefenbacher
Es wird noch abgewartet
Die geplanten Erweiterungsvorhaben im Hinblick auf den Ausbau der Kapazität des Altersheimes Landeck (Foto) und des Seniorenzentrums Zams-Schönwies werden baulich noch nicht umgesetzt. RS-Foto: Tiefenbacher
Von Herbert Tiefenbacher

Mit dem Strukturplan Pflege schaffte das Land Tirol 2012 ein Instrument, um auf die aktuellen Herausforderungen, die die Folgen und Auswirkungen der immer weiter steigenden Lebenserwartung mit sich bringen, reagieren zu können und die Pflegelandschaft Tirols weiterzuentwickeln. Er enthält als Rahmenplan verbindliche Vorgaben, die eine wichtige Rolle dafür spielen. Dieser Strukturplan wurde nun evaluiert. Damit wurde auch ein Ausbauprogramm im stationären und mobilen Bereich für die nächsten zehn Jahre geschaffen. Auf eine Kurzformel gebracht: Das Land forciert den Bereich der teilstationären Pflege (Tagespflege und Betreutes Wohnen) und bremst beim stationären Ausbau (Heimplätze). Der überarbeitete Strukturplan 2023–2033 für den Bezirk Landeck wurde am 2. Juni in Landeck vorgestellt. Dieser sieht vor, dass im Bezirk insgesamt 48 neue Heimplätze (18 Plätze im Altersheim Landeck und 30 Plätze im Seniorenzentrum Zams-Schönwies) und 60 Plätze für Betreutes Wohnen geschaffen werden. Zudem wird die Anzahl der Tagespflegeplätze auf 76 erweitert.

GESPRÄCH NACHGEHOLT. LR Cornelia Hagele hatte am 18. Juli die vier Gemeinden Landeck, Zams, Fließ und Schönwies, die gemeinsam einen Sozial- und Gesundheitssprengel bilden, zu einem Gespräch eingeladen. Dieses soll dem inhaltlichen Austausch und der Besprechung über das weitere Vorgehen zur Umsetzung des neuen Strukturplans Pflege dienen. Dies war kein Zufall: In diesem Sprengel leben fast 40 Prozent der Gesamtbevölkerung des Bezirkes Landeck und hier wird die stationäre Heimpflege aufgrund verschiedener Faktoren (ein doch beträchtlicher Anteil Alleinstehender ohne familiäre Unterstützung, Obergeschoss-Wohnungen in größeren Wohnhäusern ohne Lift etc.) stärker in Anspruch genommen als in den anderen Sprengeln des Bezirkes. In diesen ist die Bereitschaft und Möglichkeit, Angehörige zu Hause zu betreuen, deutlich höher. Das Treffen zwischen LR Hagele und den vier Bürgermeistern wurde aufgrund des starken Sturms abgesagt. Mittlerweile wurde der kurz ausgefallene Termin nachgeholt.

VERSCHIEDENE LÖSUNGSVORSCHLÄGE. Dabei sind insbesondere für den Ausbau der stationären und teilstationären Bereiche verschiedene Lösungsvorschläge und Maßnahmen genannt worden. Bgm. Herbert Mayer betont, dass man auf keinen Fall einen Schnellschuss machen wolle. Mit der Umsetzung wird abgewartet bis über die Auswirkungen der im Gespräch angesprochenen Maßnahmen als auch über die konkreten Zahlen konkrete Ergebnisse vorliegen.

ENTSCHEIDUNG. Dann wird sich entscheiden, ob die auch im neuen Strukturplan vorgesehene Erweiterung des Seniorenzentrums Zams-Schönwies von 31 auf 61 Pflegeplätze vollständig realisiert wird oder nicht. Auch die Umsetzung der im Strukturplan ausgewiesene Aufstockung der Kapazität des Altersheimes Land­eck um weitere 18 Pflegeplätze wird einstweilen noch nicht in Angriff genommen.

VORSCHLÄGE. Vorgeschlagen wurde unter anderem die Aufnahmekriterien für die Heime in Landeck und Zams abzuändern. Grundsätzlich soll künftig ab der Pflegestufe 4 die Aufnahme in Erwägung gezogen werden. Die in Pflegestufe 3 eingestuft sind, sollen draußen gehalten werden. Angedacht ist eventuell in Landeck und Zams die Zahl in der Tagesbetreuung anzuheben. In Fließ und Schönwies soll zusätzlich ein eigenes Angebot für Tagesbetreuung geschaffen werden. Das Ansinnen der Gemeinde Fließ, ein Pflegeheim zu bauen, fand, wie berichtet, wieder keine Berücksichtigung. Man verspricht sich von den vorher genannten Maßnahmen eine Entlastung der beiden Heime.

WICHTIGER ÜBERLEGUNGSPUNKT. In Landeck rechnet man damit, dass es künftig einen höheren Bedarf an Heimpflegeplätzen geben wird. Angesichts der aktuellen Probleme ist für Bgm. Herbert Mayer die Personalfrage ein weiterer wichtiger Überlegungspunkt, ob die Aufstockung des Altersheimes in Landeck vorgenommen werden soll. „Das Land wird deshalb die Frage klären, wie sich die künftige Personalsituation in der Pflege entwickeln wird“, so Bgm. Mayer.

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