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Landeck | Chronik | 19. September 2023 | Daniel Haueis

Volles Sicherheitsprogramm

Volles Sicherheitsprogramm
Die Steinschlagschutznetze für die Bauarbeiter sind schon längere Zeit installiert – wirklich los geht’s mit dem Tunnelneubau in der Zammer Lötz im Jahr 2025. Foto: Haueis
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S16 Asfinag Zams Lötztunnel
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Arlberg Schnellstraße: Lötztunnel in Zams werden ab 2025 gebaut – Kosten nun auf 150 Millionen Euro geschätzt

Ursprünglich war von 71 Millionen Euro die Rede – nach Corona, Teuerung etc. werden es nun geschätzte 150 Millionen Euro, die der Neubau der zwei Lötztunnel kosten wird. 2029 stehen beide neuen Röhren zur Verfügung und sorgen fortan für einen massiven Sicherheitsgewinn.
Von Daniel Haueis

Kapazitätsengpässe und ein neuer, komplexer Weg der Planung sorgen dafür, dass die Lötztunnel in Zams später als ursprünglich gedacht realisiert werden: Im Sommer 2024 werden beim bestehenden Tunnel vorgezogene Maßnahmen gesetzt, die Zufahrt errichtet u. a. m. Der Neubau der zweiten Röhre im Süden der derzeitigen startet 2025 und dauert bis Mitte 2027. Von Mitte 2027 bis Mitte 2029 wird dann die bestehende Röhre abgerissen und neu errichtet, berichtet Bauprojektleiter DI Richard Loidl von der Asfinag. Dass auch die bestehende neu gebaut wird, hängt mit der Steinschlaggefahr zusammen: 2016 ging ein Stein bis zu den Häusern in der Zammer Lötz ab. Die bestehende Röhre müsste demnach außen und innen verstärkt werden, um sie sicher zu machen. „Am sinnvollsten ist der Neubau, aufgrund der statischen Erfordernisse und aus wirtschaftlichen Gründen“, sagt Loidl. Neben der 925 Meter langen Südröhre ist also auch eine neue Nordröhre zu bauen – sie wird 1.100 Meter lang.

3D-ERFASSUNG DES SIEDLUNGSRAUMES. Neben den Kapazitätsengpässen hat, wie gesagt, auch ein neuer Weg der Planung zu Verzögerungen geführt: Die Asfinag hat dafür ein Pilotprojekt, zumindest in dieser Größenordnung, in Angriff genommen. „Buidling Information Modelling“ nennt es sich und ist einfach gesagt eine dreidimensionale Planung – und die ist eine komplexe Angelegenheit. Es wurde der gesamte Siedlungsraum samt Wasser- und Gasleitungen etc. aufgenommen, sodass beim Bau böse Überraschungen ausbleiben sollten: „Wir wollen die Versorgung der Anrainer sicherstellen“, sagt Loidl und meint damit, dass man nun genau weiß, wo Leitungen u.ä. verlaufen und man nicht auf vielleicht ungenaue Pläne angewiesen ist.

VORTEILE. Der Vorteil des zweiröhrigen Lötztunnels ist vor allem ein Mehr an Verkehrssicherheit: Es wird zwei Röhren mit sämtlichen Sicherheitseinrichtungen geben (Videoüberwachung, Fluchtwege als Querschläge etc.). Zudem besteht dann eine ausfallsichere Umfahrung von Landeck und Zams: Bisher wurden bei einem Unfall im Lötztunnel die beiden Talkesselgemeinden mit Fahrzeugen geflutet – der Perjentunnel (etwas östlich davon) weist um die 15.000 Fahrzeuge pro Tag auf. Bei zwei Röhren kann im Falle eines Unfalles die andere im Gegenverkehr geführt werden.

NICHT DRAUF, ABER DRÜBER. Der Sicherheit ist auch geschuldet, dass das „Dach“ der beiden Tunnels nicht begehbar sein wird, etwa als Spielplatz genutzt werden kann: „Ich kann das nicht verantworten. Das ist Steinschlaggebiet, kein Erholungsgebiet“, sagt Richard Loidl. E5-Wanderern, die derzeit über den Tunnel und eine kurze Brücke Richtung Zammer Dorfzentrum gehen, wird während der Bauzeit ein Shuttledienst zur Verfügung gestellt (Start östlich der derzeitigen Brücke). Nach Fertigstellung gelangen die Wanderer dann weiter westlich als derzeit über die Tunnels.
Den Bescheid nach dem Straßentunnelsicherheitsgesetz hat die Asfinag bereits in der Tasche, „Wasserrecht“, „Naturschutz“ und „Rodung“ folgen erst.
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