Von Kathrin Gruber
Schon zu Beginn des Konzertes „Classical Flute, Jazz & Tango“ wurde das Publikum mit sanfter Flötenmusik und gefühlvoller Klavier-Begleitung auf einen ganz speziellen Abend verschiedenartiger Musik eingestimmt. Das Beste aus den Welten Klassik, Latino und Jazz sollte, so versprach es das Programm, aufeinandertreffen. Dies war angesichts der musikalischen Leistung der Musiker Karl-Heinz Schütz (Flöte), Christoph Traxler (Klavier), Dragan Trajkovski (Kontrabass) und Christian Zangerl (Schlagzeug) mehr als untertrieben. Die Kombination der Darbietung des Jazz-Trios mit dem klassischen Stil Karl-Heinz Schützs überraschte mit abwechslungsreicher, frischer und ungewöhnlicher Musik. Das Konzert in der Aula des Gymnasiums Landeck erwies sich als absoluter Geheimtipp für Freunde musikalischer Vielfalt. Das erklärt auch, weshalb bereits im Vorfeld mehr Sitzplätze geschaffen werden mussten, um dem Andrang interessierter Zuhörer gerecht zu werden.
EMOTIONALER STILBRUCH. Der erste Teil des Abends wurde von Karl-Heinz Schütz und Christoph Traxler dargeboten und umfasste die Werke „La flúte de Pan“ von Jules Mouquet, Auszüge aus „I’Histoire du Tango“ von Astor Piazzolla und „Sanata Latino“ von Mike Mower, welche bereits eine Brücke zwischen klassischer Musik und lateinamerikanischen Rhythmen schlugen. Im zweiten Teil des Abends wurde das Duo um die Musiker Dragan Trajkovski und Christian Zangerl erweitert und konzertierte Claude Bollings „Jazz Suite for flute and Jazz Trio“. Der Stilbruch zwischen der klassischen Musik und dem schwungvollen Jazz erzeugte einen reizvollen Kontrast. Ruhige Töne trafen auf feurige Rhythmen, klassische Musik auf unberechenbaren Jazz und romantische Kompositionen auf humoristische Momente – die Klaviatur der Gefühle wurde gelungen rauf und runter gespielt und mit überwältigendem Applaus vom Publikum gebührend honoriert.
JEDER ANFANG HAT EIN ENDE. Seit nunmehr fünfzehn Jahren bereicherte Karl-Heinz Schütz als musikalischer Leiter der Horizonte Landeck die Kulturlandschaft des Bezirkes mit einem abwechslungsreichen und anspruchsvollen Programm. Nun legte er diese Aufgabe zurück, bleibt den Horizonten aber weiterhin als Musiker erhalten. Auch die „Gute Fee“ Birgit Hofer-Norz verabschiedete sich nach zehn Jahren als organisatorische Leiterin und wird künftig als Zuhörerin die Konzerte genießen. „Du hast uns viele wunderbare Abende beschert und ganz großes musikalisches Feingefühl bewiesen“, bedankte sich Kulturstadtrat Peter Vöhl und gab einen Einblick in die wertvolle Arbeit der beiden. „Es war immer bereichernd“, resümierte Schütz.
JEDES ENDE IST EIN NEUER ANFANG. Die ehrenvolle Aufgabe des musikalischen Leiters der Landecker Horizonte wird in Zukunft von keinem geringeren als Martin Lechleitner übernommen. Der Zammer Tenor kann auf ein Studium am Tiroler Landeskonservatorium und an der Universität für Musik und darstellende Kunst in Wien sowie auf etliche Erfahrung im Theater- und Opernbereich zurückblicken. Nun freut er sich auf diese Herausforderung und plant bereits ein breitgefächertes Programm für jeden Geschmack. „Wir spielen fürs Publikum, das darf man nie vergessen. Die Landecker Horizonte sollen für alle einen Platz bieten“, wünscht sich Lechleitner für die Zukunft. Ihm zur Seite steht das Team des Talkessel-Marketings. „Wir werden die Organisation übernehmen und freuen uns sehr über das entgegengebrachte Vertrauen. Es ist eine verantwortungsvolle Aufgabe und sie ist es wert“, bekräftigte Florian Schweiger vom Talkessel-Marketing.
Beim Musizieren durchströmten Melodie und Rhythmus die Körper der Musiker und zeigten sich auch in deren Mimik und Gestik. Dies verlieh den Musikstücken einen noch emotionaleren Ausdruck. RS-Foto: Gruber
Horizonte Landeck: Ein Konzert der Gegensätze und Emotionen – die Musiker Karl-Heinz Schütz, Christoph Traxler, Dragan Trajkovski und Christian Zangerl (v. l.) verzauberten das Publikum. RS-Foto: Gruber