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„ungebetene“

Karl Gitterles vierter Roman

Karl Gitterle stellte seinen neuen Roman vor: ungebetene. Wanderungen von Menschen und Tieren, Gier und Machtstreben sowie der Ausverkauf der Heimat stehen im Zentrum seines vierten Romans.
6. Feber 2024 | von Alois Pircher
„ungebetene“
Karl Gitterle: Autor, Graphiker und Architekt. RS-Foto: Pircher
Die Stimmung ist aufgeheizt in den Bergen. Große Beutegreifer bedrohen Alm- und Wildtiere, die Besetzung vieler Almen ist in Gefahr, Touristen meiden die Wanderwege im Gebirge. Eine Horrorvorstellung für Landwirtschaft und Tourismus. Die Volksseele kocht. Zeitgleich verunglückt der beliebte Bürgermeister und sein Vize ist in dubiose Grundstücksgeschäfte verwickelt. In diesem Szenarium entwickelt Gitterle eine Kriminalgeschichte, in deren Mittelpunkt der etwas schrullige Gemeindearbeiter Franz und die Kriminalpolizistin Klara stehen. Gelingt es den beiden ungleichen Ermittlern der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen? … Der spannend-fesselnde Roman „ungebetene“ ist im gutsortierten Fachhandel oder beim Autor zu erwerben. Die Rundschau traf den erfolgreichen Autor zu einem Interview:

RUNDSCHAU: Herr Gitterle, Sie haben mit Ihrem vierten Roman einige aktuellen Themen wie zum Beispiel die Probleme mit Wolf und Bär aufgenommen.
Karl Gitterle: Dieses Thema beschäftigt mich schon einige Jahre. Der neue Roman sollte eigentlich kein Krimi werden, sondern sich vorwiegend mit den großen Beutegreifern beschäftigen. Für mich persönlich habe ich noch keine Entscheidung getroffen, aber in einem Roman lassen sich unterschiedliche Standpunkte gut darstellen. Mögliche Lösungen habe ich anklingen lassen.

RUNDSCHAU: Das Ankommen von Ungebetenen wird vielerorts als Gefahr und Bedrohung gesehen.
Karl Gitterle: Ich habe versucht zu vermitteln, dass hinter jedem Flüchtling eine Geschichte steht. Gleichzeitig weiß ich, dass für Menschen während eines Aufnahmeverfahrens fast keine Möglichkeit besteht, sich zu integrieren oder eine Arbeit aufzunehmen. Der Flüchtling in meiner Geschichte hat es ein wenig besser.

RUNDSCHAU: Investitionen in den Tourismus von reichen Potentaten aus Drittstaaten sind immer wieder ein Problem in Tirol. Auch im neuen Roman kommt eine solche Geschichte vor.
Karl Gitterle: In Tirol ist Wohnen sehr teuer – die Gründe dafür sind mannigfaltig, ein Grund könnte auch das Aufkaufen von schönen Immobilien durch Ausländer sein. Natürlich verdienen auch viele Einheimische aus dieser Situation gutes Geld. Gleichzeitig öffnet eine solche Situation der Gier Tür und Tor. Für einen Krimiautor bieten sich dadurch viele Anregungen.

RUNDSCHAU: Häufig kommen die Begriffe Sonnen- und Schattenseite im neuen Buch vor.
Karl Gitterle
In den Tälern war dieser Begriff immer schon gebräuchlich. In den Gunstlagen (Sonnenseite) war das Leben ein wenig leichter und ein Vermögen konnte hier leichter aufgebaut werden. Es kann aber auch als Metapher für die Wohlhabenden und die Besitzlosen gelesen werden.

RUNDSCHAU: Gibt es schon Pläne für weitere Romane?
Karl Gitterle Ich bin mittendrin in der Entwicklung eines neuen Kriminalromans. Thema dieses Krimis sind die Schnapsbrenner aus der Region. Im Hinterkopf geistert ein Roman über das Auswandern nach dem Zweiten Weltkrieg durch meinen Kopf. Ich denke dabei aber nicht an die Fluchtbewegungen der Nazigrößen nach Südamerika, vielmehr schwebt mir was Profanes wie Liebe und Sehnsucht vor.

RUNDSCHAU: Danke für das Gespräch.


„ungebetene“
„ungebetene“ von Karl Gitterle ist im Verlag am Rande e.U. erschienen, 2024, 260 Seiten, kartoniert (TB), ISBN-10: 3903259489, ISBN-13: 9783903259485, und kostet 23,10 Euro.
„ungebetene“
„ungebetene“ ist Gitterles vierter Roman RS-Foto: Pircher

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