Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Wenn der Mond ertönt

Das Alte Kino Landeck lockte mit Weltklasse-Opener

Wie geil muss es sein, in solch einer Band mitzuspielen. Mein lieber Hannes, was KUU! zum Kulturherbst-Start im Alten Kino Landeck abpulverten, war nichts für trübe Eltern. Post-Punk-Rock mit Jazz-Funk-Crossover, großer Gott – wie anarchistisch!
20. September 2021 | von Von Albert Unterpirker
Wenn der Mond ertönt<br />
Die Pforten sind geöffnet! Für all jene, die wieder gute Musik und Kultur abseits des Mainstreams genießen wollen, heißt es ab sofort: „Gemma ins Alte Kino!“ Die ARGE Kino-Crew freut sich auf alle Besucher: Belinda Schauer, Tatjana Tamanini, Mathias Schauer (vorne v.l.), Marco Divan, Julian Raggl, und Mario „Pfu“ Pfurtscheller (h. v. l.). Nicht im Bild: Christoph Dapoz. RS-Foto: Unterpirker
Von Albert Unterpirker

„Schade, leider gibt es nur diesen Abend, aber wir wären lieber als Touristen hier“, sagt Jelena Kuljic, Sängerin des illustren Quartetts. Na, wenn das kein Kompliment an Land-eck, seine Umgebung und seine Leute ist, was dann. Apropos: Wenn wir gleich bei den Komplimenten sind – legen wir los: Welch eine stimmlich traumhafte Performance von Kuljic (alle sonstigen räumlichen Ablenkungsgeräusche waren schlagartig sterilisiert), welch ein zottig-schwingendes (Rhythmus-)Gitarrenspiel des Finnen Kalle Kalima (alle Gedanken an herkömmliche Patterns waren schlagartig ausgelöscht), welch ein frappantes (Solo-)Gitarrenspiel von Frank Möbus und welch ein famoses Drum-Spektakel von Christian Lillinger. Tja, es ist, wie es ist, sagte einst schon Erich Fried. Und Punk-Rock ist einfach so wie er ist.

FAUCHT. „Einfach geil“, -grinst Kuljic ins Publikum. Freilich, Unter-30-Jährige können mit unbequemen (und kritisch sowie ernst dargebrachten) Messages ohnehin nicht viel anfangen. Sollen sie weiter seichtem Song-Schmus anheimfallen. Außerdem: Wenn’s beim Punk so richtig faucht, die Gitarren-Töne steil und kursiv daherkommen und der Trip beim Zuhörer gar nicht enden will, dann trifft man womöglich (unvorbereitet) auf eine Formation wie „KUU!“ (finnisch: Mond). Da kann’s dann schon mal krass werden mit den eigenen Gefühlswelten, denn ihr Sound reißt einen in ein sonderliches Gefilde, in dem andere Welten vorstellbar werden. Künstlerisch wertvoll, die Musik von KUU! – und ein Weltklasse-Opener für den Musikherbst im Alten Kino.
 
Wenn der Mond ertönt<br />
Mitunter textlich dystopisch, aber ohne schwingenden Zeigefinger: KUU! beim Auftritt im Alten Kino Landeck RS-Foto: Unterpirker
Wenn der Mond ertönt<br />
Mann, was für eine Stimme: Jelena Kuljic RS-Foto: Unterpirker

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