45 Gewaltopfer
Opferschutzprojekt des Krankenhauses St. Vinzenz
23. Jänner 2024 | von
Daniel Haueis
Obstlt. Christoph Patigler, Chef-Insp. Georg Plattner, Rev.-Insp. Bianca Schmid, Hausoberin Sr. Barbara Flad, ärztlicher Direktor Prim. Ewald Wöll, Pflegedirektor Dominik Siegele, Koordinatorin Barbara Stecher, Projektleiter Elmar W. Zormann, RK-GF Andreas Mayer und RK-Bezirksausbildungsreferent Martin Zangerl Foto: Landespolizeidirektion Tirol, Bernhard Gruber
Am Krankenhaus St. Vinzenz in Zams wurde schon vor Jahren eine Kinderschutzgruppe eingerichtet, die bei Gewalt an Kindern, Jugendlichen und deren Familien zum Einsatz kam. Die dabei gesammelten Erfahrungen wurden für die Installierung einer Opferschutzgruppe für Betroffene über 18 Jahren genutzt. Diese Gewaltschutzgruppe (kurz: GSG) hat nach zweijähriger Vorbereitung Mitte vergangenen Jahres die Arbeit aufgenommen. Das GSG-Team besteht aus 24 Gewaltschutz-Experten aus 13 Berufsgruppen, die für Kinder und Erwachsene zuständig sind. Zusammengearbeitet wird mit Polizei, Rettung, Gewaltschutzzentrum, Gerichtsmedizin und diversen Hilfsorganisationen. Gemeinsame Schulungen finden für Exekutive, Rettung und Krankenhausbedienstete statt – seit Juni 2023 wurden 350 Mitarbeiter der drei Organisationen umfassend zum Thema Gewaltschutz sensibilisiert. Ziel des Gewaltschutzes in „St. Vinzenz“ ist, Betroffene körperlicher, psychischer und sexualisierter Gewalt im Krankenhaus frühzeitig zu identifizieren und ihnen professionelle Betreuung zu ermöglichen; zum Spezialgebiet der Gruppe gehört z.B. auch die Behandlung mit „K.O.-Tropfen“. In den vergangenen sechs Monaten wurden 45 Gewaltopfer im Rahmen ihres ambulanten oder stationären Aufenthaltes im Krankenhaus Zams von der GSG betreut. Bis Ende 2028 sollen im Krankenhaus alle rund 1.000 Mitarbeiter aus sämtlichen Berufsgruppen geschult sein.
