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„Lasse ich nicht gelten“

75 Prozent Abschusserfüllung im Bezirk Landeck

Die Abschusserfüllung im Bezirk Landeck liegt mit gut 75 Prozent unter dem Tirolschnitt. Das hat auch mit dem frühen Wintereinbruch zu tun.
16. Jänner 2024 | von Daniel Haueis
„Lasse ich nicht gelten“
LH-Stv. Josef Geisler (l.) und Landesjägermeister Anton Larcher Foto: Land Tirol
Nach Durchsicht der Statistik für das Jagdjahr 2023/2024 sagt LH-Stv. Josef Geisler: Der Gesamtabgang bei Rotwild (Abschüsse und Fallwild) liege trotz erhöhter Abschussvorschreibungen wieder bei rund 90 Prozent. Im Bezirk Landeck liegt die Zahl oft darunter – diesmal sind’s 75,4 Prozent Gesamterfüllung. Vorgeschrieben gewesen wäre der Abschuss von 1.854 Stück Rotwild – tatsächlich erlegt wurden 1.316 (zusätzlich gab’s 81 Stück Fallwild). Bezirksjägermeis­ter Hermann Siess merkt dazu an: „Die Erfüllung ist immer eine Frage der Vorgabe“ – die BH schreibt vor, wie viele Tiere zu erlegen sind. Zudem sei die Schusszeit aufgrund des frühen Wintereinbruchs um fast einen Monat verkürzt gewesen: „Die großen Jagden haben einen Meter Schnee. In Seitentäler ist man nicht mehr hineingekommen.“ Siess appelliert daher an die Jäger, schon im Mai zu beginnen – dann hat man die Abschüsse schon großteils erfüllt, falls es früh heftig schneit. Siess fasst angesichts der 75-Prozent-Abschusserfüllung daher zusammen: „Pauschal zu sagen: Die Landecker Jäger wollen nicht, lasse ich nicht gelten.“ Und da, wo es krankt, sei man dran.

IMMER SCHWIERIGER. Laut Landesjägermeister Anton Larcher werden die Bedingungen für die Rotwildbejagung in Tirol immer schwieriger: „Zur Beunruhigung durch die ständig steigende Zahl von Freizeitnutzerinnen und Freizeitnutzern, die Tag und Nacht im Wald unterwegs sind, kamen auch noch die Waldarbeiten im Zuge der Sturm­ereignisse des Sommers.“ LH-Stv. Josef Geisler würdigt die Leistungen der Jäger: „Die gemeinsam auf Basis von objektiven Kriterien festgelegten Abschussvorgaben wurden von der Tiroler Jägerschaft trotz teils schwieriger Bedingungen weitgehend erfüllt“. Gemeinsames Ziel bleibe die vollständige Erfüllung zur Reduktion des Rotwildbestandes auf eine dem Lebensraum angepasste Zahl – Geisler hat als Agrar-Landesrat auch auf die (Schutzwald-)Bäume zu achten, die vor Wildverbiss zu schützen sind.


Tbc-Seuchenbekämpfung
Wichtig bleibt in Tirol die Bekämpfung von Tuberkulose (Tbc). Diese Seuche wird ausgehend von einem erhöhten Rotwildbestand im Zuge der Alpung auf Rinder übertragen. Als sogenannte Zoonose ist auch eine Übertragung auf Menschen möglich. Aus den Bezirken Reutte und Landeck wurden 17 Stück Rotwild und aus dem Bereich Karwendel im Bezirk Schwaz wurde ein Stück Rotwild als Tbc-Verdachtsfall einer genauen Untersuchung unterzogen. Bei elf davon bestätigte sich der Verdacht. Ein Teil der Laborergebnisse ist noch ausständig. Laut Bezirksjägermeister Hermann Siess gab es im Bezirk 2023 weniger Tbc-Fälle als im Vorjahr - und „Kein Rind hatte Tbc“. Siess erklärt: „Wir nehmen das sehr ernst.“ 7.000 Rinder in den Tiroler Risikogebieten wurden auf Tbc untersucht, lediglich in einem landwirtschaftlichen Betrieb im Außerfern wurde Tbc festgestellt.

Vier Wölfe erlegt
Seinen Dank spricht LH-Stv. Josef Geisler der Jägerschaft auch in Sachen Großraubtiere aus: 19 Abschussverordnungen für Risiko- und Schadwölfe hat die Landesregierung 2023 erlassen, vier davon konnten erfüllt werden. Auch bei der Rissbegutachtung von Wildtieren und im Monitoring ist der Tiroler Jägerverband ein wichtiger Partner. „Wir haben in den vergangenen Jahren viel Expertise aufgebaut und eingebracht. Die Bejagung eines Wolfes ist zwar immer noch Neuland, aber die Jägerinnen und Jäger sind äußerst bemüht, im Sinne von Mensch und Tier bestmöglich mitzuwirken“, betont Landesjägermeister Anton Larcher.
„Lasse ich nicht gelten“
Bezirksjägermeister Hermann Siess: „Die großen Jagden haben einen Meter Schnee. In Seitentäler ist man nicht mehr hineingekommen.“ RS-Foto: Archiv

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