Die Schrofensteiner Ritter-Tafelrunde ruft „Schalla Schalla“ und unzählige Besucher strömen auf die Straßen Perjens. Nach fünfjähriger Wartezeit wollten sich anscheinend etliche Fasnacht-Begeisterte das Spektakel nicht entgehen lassen und besuchten die 15. Perjener Fasnacht. Den Auftakt machte die Gattereröffnung mit Faschingsmesse und Weiberfasnacht und wurde von Oberritter Emmanuel I. und seinem Gefolge zelebriert. Der Festumzug startete beim Kösslerkreuz und führte erstmals zum Festgelände Lötzweg. Angeführt von der namensgebenden Schalla, zogen rund 17 Vereine und Gruppen, Musikkapellen und festlich geschmückte Wagen durch die Straßen Perjens und sorgten für ausgelassene Stimmung. Ein 600 m² großes Festzelt stand für die Feier-Lustigen bereit, mit tatkräftiger Unterstützung der Musikkapelle Perjen. Auch die Freunde aus dem Osten und Süden durften nicht fehlen. Die Ritter von Cronbourg und die Eader Kreuzritter gaben sich die Ehre, gemeinsam mit der Schrofensteiner Ritter-Tafelrunde und den vielen fantasievoll Kostümierten dieses Schauspiel ordentlich zu feiern.
FLIESS. Alle vier Jahre wird in Fließ mit einem großen Fest der Winter ausgetrieben. Der Bajazzl eröffnet mit den Schallern den Umzug, der Giggeler „erfreut“ die Damen, die Hexen kehren den Weg frei, der Fuhrmann befördert mit Unterstützung von Bären und Waldmännern den schweren Bloch durchs Dorf. Soweit der Ablauf. Aber für die Bewohner von Fließ ist es viel mehr: Das ganze Dorf ist engagiert, um dieses uralte Brauchtum zu erhalten und an die folgenden Generationen weiterzugeben. Schon mit den ersten Sitzungen im Oktober zieht ein Hauch der Fasnacht in die Gemeinde ein und schweißt die Dorfgemeinschaft fester zusammen, ist Bgm. Alexander Jäger überzeugt. Alles fiebert dann dem „Blochsunnti“ entgegen. Stolze 45 Meter ist der Bloch lang und gut vier Tonnen schwer. Um dieses Ungetüm durch das Dorf zu bewegen, benötigt es viel Muskelkraft und viel Schweiß wird dabei vergossen, weiß der Obmann des Bloch-Vereins Reinhold Gigele. Natürlich wird der Flüssigkeitsverlust hochprozentig ausgeglichen. Inklusive Musik waren beinahe 220 Masken am Umzug beteiligt, an die 3.000 Besucher ließen sich dieses Fest nicht entgehen. Auch viel Politprominenz sah man unter den begeisterten Zusehern. Neben LH-Stv. Georg Dornauer und LR René Zumtobel konnte Bgm. Alexander Jäger die Landtagsabgeordneten Beate Scheiber, Dominik Traxl und Bgm. Benedikt Lentsch begrüßen. Die Bürgermeisterkollegen Herbert Mayer (Landeck), Melanie Zerlauth (Pfunds), Stefan Köhle (Fendels), Daniel Patscheider (Ried) und „Blochkollege“ Simon Schwendinger (Fiss) waren wie die Besucher vom gelebten Brauchtum begeistert. Der Erlös der Versteigerung des Blochs kommt der Arbeit des Bloch-Vereins zugute. Am Vortag fand traditionell der Kinderfasching statt. Dieser wird ebenso vom Bloch-Verein und der Fließer Jugend veranstaltet. Der Erlös der Kinderfasnacht wird den Fließer Schulen zur Verfügung gestellt.
KAUNS. Nachdem der Gemeindeschlüssel an die Kochlaraumer übergeben wurde, nahm das närrische Treiben am Kauner Dorfplatz volle Fahrt auf. Kindergartenkinder und Volksschüler beeindruckten mit einer tollen Show auf der Bühne und die kostümierte Musikkapelle Kauns unterhielt mit traditionellen Stücken. Auch das zahlreiche Publikum bot einen bunten Anblick mit kreativen und fantasievollen Kostümierungen. Zum Jubiläumsfest der Kauner ließen sich auch die Prutzer Turafurzer nicht lange bitten und gaben auf der Bühne so manche humoristischen Kuriositäten der Kauner zum Besten. Vom originellen Christbaum der Kauner bis zum Haubenkoch, jeder der Akteure wurde mit einem „Pfetschn“ geehrt. Im nächsten Jahr sind die Prutzer Turafurzer wieder an der Reihe und freuen sich schon auf die Revanche der Kauner bei ihrem Besuch in Prutz. Auch die Rieder Putzweiber machten ihre Aufwartung in Kauns und überreichten ein hochprozentiges Präsent. Die Kochlaraumer waren beim Ausleeren der Kochla auch nicht zimperlich und ließen die Höhepunkte der letzten 30 Jahre Revue passieren. Erinnerungen, die beim Publikum für Beifall und herzhafte Lacher sorgten.