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„Sehr bedenkliche Entwicklung“

Die Neue Heimat warnt vor einer Mietpreisexplosion – ihr Gegenrezept: Wohnungen bauen, auch im Bezirk Landeck

Die Neue Heimat Tirol warnt vor in den nächsten Jahren möglicherweise stark steigenden Mietpreisen. Und sie hält dagegen: Sie baut derzeit oder plant 170 Miet- bzw. Eigentumswohnungen im Bezirk Landeck.
5. März 2024 | von Daniel Haueis
„Sehr bedenkliche Entwicklung“
Johannes Tratter (l.): Beitrag für mehr leistbares Wohnen. Markus Pollo: 10 bis 15 Prozent unter den Werten im Immobilienpreisspiegel. RS-Fotos: Haueis
Die Neue Heimat Tirol, die in Besitz des Landes und der Stadt Innsbruck ist, baut auch in schwierigen Zeiten: Die Baukosten und die Zinsen sind gestiegen, und aufgrund von verschärften Immobilienfinanzierungs-Kriterien erhalten viele Interessenten den nötigen Kredit nicht mehr. Fazit: Gewerbliche Bauträger warten eher ab, es bleiben die Gemeinnützigen übrig, was in zwei, drei Jahren zu einer Angebotsverknappung führen könnte, die wiederum Mietpreissteigerungen, vielleicht sogar enorme, zur Folge haben. Der für die Bauagenden NHT-Geschäftsführer Johannes Tratter kommentiert dies mit: „Sehr bedenklich, diese Entwicklung.“ Die NHT hält dagegen und baut aktuell 1.150 Wohnungen in Tirol und wird heuer 24 weitere Projekte in Angriff nehmen – im Bezirk Landeck wird derzeit an 170 Wohnungen gebaut oder geplant (siehe: Aktuelle NHT-Projekte im Bezirk). Die NHT behandelt Landeck also weiterhin als einen Schwerpunkt – hier ist sie sehr aktiv, in 18 der 30 Gemeinden gibt’s NHT-Wohnbauten. Und Johannes Tratter will weiterhin ein „guter Partner für die Gemeinden sein“.

HÖHERE MIETEN – WENIGER KÄUFER. Die derzeitige Situation bekamen die NHT und ihre Mieter auch im Bezirk zu spüren: Die Mieten sind gestiegen, da das Kostendeckungsprinzip gilt. Energiepreise z.B. sind weiterzugeben. Und auch wenn die NHT Geld in die Hand genommen hat (26 Millionen in Tirol), kam es zu teilweise deutlichen Erhöhungen. Die NHT bemüht sich aber weiterhin, ihr Ziel zu erreichen – und das lautet günstig zu sein, nämlich 10 bis 15 Prozent unter den Preisen im Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer zu liegen. Zu spüren war im Bezirk auch die KIM-Verordnung, die Wohnbaukredite nur dann zulässt, wenn 20 Prozent Eigenmittel vorhanden sind und die Rückzahlung maximal 40 Prozent des Haushaltseinkommens ausmacht. „Fast die Hälfte der Wohnungen stehen leer“, berichtet der kaufmännische NHT-Geschäftsführer Markus Pollo über das Projekt in Pettneu. Nachsatz: „Einige haben das Geld von der Bank nicht bekommen.“ Daher wird nun auch in anderen Stanzertaler Gemeinden nach Interessenten gefragt. Die 25 Eigentumswohnungen steht kurz vor der Fertigstellung, und Pollo ist nun guter Dinge, dass sie bald verkauft sind. Sein und Tratters Anspruch ist es weiterhin, „möglichst vielen Gemeinden die Vorteile des gemeinnützigen Wohnbaus näherzubringen und damit einen wirksamen Beitrag für mehr leistbares Wohnen in Tirol zu leisten“.



Aktuelle NHT-Projekte im Bezirk

(dgh) Im Bezirk Landeck ist die Neue Heimat Tirol in 18 Gemeinden aktiv. Aktuell gibt es im Bezirk etliche große Baustellen, drei weitere Projekte sind in Planung.

Fendels: Zehn Mietwohnungen werden errichtet. Die Übergabe ist im Herbst 2024 geplant. Johannes Tratter: „Fendels war bisher ein weißer Fleck auf der NHT-Landkarte.“

Pettneu: 25 Eigentumswohnungen stehen kurz vor der Fertigstellung. Die Schlüsselübergabe ist im April geplant. „Im Objekt sind noch einige Wohneinheiten verfügbar“, so Markus Pollo.

Landeck: In der Prandtauersiedlung findet im Frühjahr die Schlüsselübergabe für elf Eigentumswohnungen statt, wobei auch hier noch Wohneinheiten verfügbar sind. Der Kaufpreis für eine 60 m² große Zweizimmerwohnung beträgt rund 267.000 Euro. Eine weitere Wohnanlage am Lötzweg mit 41 Mietwohnungen soll ebenfalls heuer fertiggestellt werden. Mit über 680 Wohnungen ist die NHT der klare Marktführer in der Bezirkshauptstadt.

Kappl: In der Zollhausstraße errichtet die NHT einen mehrgeschoßigen Baukörper mit 33 Miet- und Eigentumswohnungen. Die Fertigstellung und Übergabe ist voraussichtlich für Ende 2026 vorgesehen. Im Vorfeld waren aufwendige Hangsicherungsarbeiten notwendig.

Fiss: 19 Wohnungen sind geplant. Hier dürfte heuer der Baustart erfolgen.

Pfunds: 32 Wohnungen sind ge­plant. Baustart ebenfalls heuer.

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