Von Daniel Haueis
Mittendurch statt unten vorbei heißt’s in Kappl: „Man will den Ort nicht ganz umfahren“, sagt Bgm. Helmut Ladner, deshalb habe sich der Gemeinderat dafür ausgesprochen, die Streckenführung nicht am Talboden, sondern höher gelegen durch den Ort zu führen. Es gab einige grundsätzliche Diskussionen über das Thema, aber es sei auch kein Einvernehmen mit manchen Grundeigentümern am Talboden zu erzielen gewesen. Ein Vorteil der nunmehrigen Streckenführung: mehr Sonne für die Radfahrer, die so aber auch mehr Steigung und Gefälle zu bewältigen haben. Ladner will den Radweg „so schnell wie möglich zumindest teilweise umsetzen“. Ob die geschätzten Gesamtkosten des Paznauner Radweges von 12 bis 13 Millionen Euro noch stimmen, ist unklar: Einerseits gab’s eine Baukostensteigerung, andererseits erspart man sich aber jetzt in Kappl auch etwas, da einige Kilometer Gemeindestraßen genutzt werden, die keine Investitionen erfordern. Der Radweg im Paznaun führt von Galtür bis Wiesberg – dort trifft er auf den Stanzertal-Radweg.
STANZERTAL. „Derzeit ist der Radweg vom Kraftwerk Wiesberg bis zur Steigsiedlung in Bau“, berichtet Bgm. Harald Sieß aus Strengen. Herausfordernd wird der Teil Steigsiedlung bis Flirsch, der (bis auf rund 250 fertiggestellte Meter) noch in Planung ist. „Dieser Teil ist wahrscheinlich am kostenintensivsten“, weiß der Strenger Dorfchef. DI Michael Rainer, hauptberuflich Bauamtsleiter in St. Anton, ist der Radweg-Koordinator des Stanzertales. Die Devise seines Chefs, Bgm. Helmut Mall (St. Anton), sei, die Lückenschlüsse in absehbarer Zeit zu realisieren – bis 2028 soll das Stanzertal auf dem Radweg durchquert werden können. Dieser Radweg, der wie üblich großteils mittels Landesförderung und der Rest von TVB und Gemeinden finanziert wird, reicht vom Bahnhof St. Anton bis Wiesberg. Die Arlberggemeinde hat zudem die Strecke vom Bahnhof auf den Arlbergpass umzusetzen. Dies folgt „wohl erst später“, wie Michael Rainer erklärt.