Von Uwe Claus.
Unter den Gästen, die Abt German die Ehre erwiesen, waren unter anderem Herwig von Staa, Ferdinand Eberle, die örtlichen Ehrenringträger, Alt-BM Reinhard Walk und Dr. Reinhard Schretter sowie der Bürgermeister von Stams, Markus Rinner. Äußerer Anlass der Ehrung war Erds 75. Geburtstag, den er im Mai dieses Jahres feiern konnte.
Vollzählig waren die Vereine von der Feuerwehr über die Schützen bis hin zum Gesangsverein angetreten, als Abt German diese Ehrenformation nach der heiligen Messe in St. Anna, die er selbst zelebrierte, abschritt. Im Namen der Stadt hatte Bürgermeisterin Strigl-Petz im bis auf den letzten Platz gefüllten Stadtsaal im Rahmen des Festakts den neuen Ehrenbürger als einen Menschen beschrieben, der durch seine besonnene und umsichtige Art in dieser Zeit, in der wir uns gerade befinden, eine wahre Bereicherung ist. „Geselligkeit und Humor, aber auch dein breites Wissen, Engagement verbunden mit Willensstärke, zeichnen dich aus“, so die Bürgermeisterin. Und sie fügte hinzu: „Seit 20 Jahren bist du für das Stift Stams in geistlichen wie auch wirtschaftlichen Belangen verantwortlich und trotzdem kam Vils nie zu kurz. Du hast es dir über Jahre nicht nehmen lassen bei vielen festlichen Anlässen deiner Heimatstadt die Ehre zu geben.“ Seine liberale Einstellung auch im christlichen Glauben sei vorbildlich.
Laudatio.
Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann betonte in ihrer Laudatio die herzliche Art, den Witz, die überlegten und aufbauenden, aber auch tröstenden Worte, die unzählige Menschen im Laufe seines Jahres berührt und gestärkt haben. In einem kurzen Abriss zeichnete sie den Lebensweg von Abt German nach, der bereits kurz nach der Matura in die Ordensgemeinschaft der Zisterzienser eingetreten war. Nach Studium in Innsbruck, Salzburg und Oxford hatte er sich dazu entschieden, das Priesteramt anzustreben, 1974 wurde er zum Priester geweiht. In der Folgezeit war er Erzieher, Lehrer – 2003 wurde er vom Konvent zum Abt des Stifts Stams gewählt. „Seitdem stehst du dem geschichtsträchtigen Konvent vor, bist wörtlich „Vater“, Ansprechpartner, Leitfigur und für deine Mitbrüder ein Fels in der Brandung“, führte die Landtagspräsidentin weiter aus. Seit dieser Zeit habe er Stams als Ort der Kultur, der Geschichte und des Glaubens maßgeblich mitgeprägt. Sie zeigte sich sicher, dass Abt Erd auch in Zukunft – bei dem ein oder anderen Besuch – seiner Heimatstadt Vils trotz seines Lebensmittelpunkts in Stams stets als treuer Sohn verbunden sein wird. Im Rückblick auf sein Leben betonte Ehrenbürger German Erd, dass sich jede Kurve in seinem Leben gelohnt habe, wenn man am Ende auf dem Pass steht. „Auf den Wegen, die man in einem Leben alle gehen muss, gibt es immer wieder eine neue Erfahrung – positiv wie negativ“, so die Einschätzung von Erd. Er dankte allen Menschen, insbesondere seiner Familie, die ihn angenommen und für das Vertrauen, das sie ihm entgegengebracht haben. „Viele Umwege haben sich gelohnt, auch wenn der Glaube in der heutigen pluralistischen Gesellschaft nicht immer leicht zu vermitteln sei“, stellte Abt Erd weiter fest und mit einem herzlichen „Vergelt's Gott“ dankte er allen, die diesen festlichen Abend für ihn organisiert hatten.
Gemeinsam überreichten Bürgermeisterin Carmen Strigl-Petz und Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann an Abt German Erd die Urkunde für die höchste Auszeichnung, die die Stadt Vils zu verleihen hat.