Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ein Leuchtturmprojekt in der Tiroler Bergwelt

Die gemeinsame konstruktive Arbeit führte zu einer ansprechenden Umsetzung

Mit Alphornklängen wurde die Eröffnung der neuen Attraktionen am Reuttener Hahnenkamm eingeleitet. Nun gibt es oben am Berg rund um den Speicher- bzw. Badesee einen schön gestalteten Dammkronenweg, die Beschneiungsanlage wurde erweitert und der neue Alpengarten hat seine Tore geöffnet.
24. Juli 2023 | von Sonja Kofelenz
Vikar Joemon Varghese nahm die Einweihung des Speicherteichs samt Anlagen und des Alpengartens vor.
Von Sonja Kofelenz.
Die Umsetzung dieser innovativen Projekte in so kurzer Zeit war nur möglich, weil alle beteiligten Partner an gleichen Strang zogen. Eberhard Jehle, der kaufmännische Direktor der „Bergwelt Hahnenkamm“, gab in seiner Eröffnungsrede einen kurzen Rückblick auf die Entwicklung. Genau am 25. Mai vor einem Jahr erfolgte der Spatenstich für den Speicherteich und das dazugehörige Technikzentrum sowie für die Erweiterung der Beschneiungsanlage, die die Sicherung des künftigen Skibetriebes gewährt. Durch den Einsatz des erforderlichen Fachpersonals ist es gelungen, bereits am 17. Dezember, nach einer Beschneiung von rund sechs Tagen, die Wintersaison zu starten. Jehle sprach von einer gewaltigen Herausforderung, die bravourös bewältigt wurde. Ein besonders Lob ließ er dem Baggerfahrer Gerhard Egger von der Fa. Hollaus für sein Engagement und Können zukommen.

Im Detail.
Der Speicherteich fasst 40.000 Kubikmeter Wasser. Für die Füllung wird zu 75 % das Wasser der Tobias-Quelle verwendet. Und damit kann, weil nicht so viel gepumpt werden muss, Energie gespart werden. Für die Beschneiung wurden rund 2.200 m Leitungen verlegt, Kanalanschlüsse, Drainagen und über 1.000 m Luftleitungen gebaut. Um lawinensicher zu sein, war es notwendig, 25.000–30.000 Kubikmeter Material zu bewegen. Die Kosten waren sehr hoch, sie belaufen sich auf ca. 6 Mio Euro. Die Firma Pletzer sieht dies jedoch als Investition in die Zukunft des Hahnenkamms. Heuer im Frühjahr wurde die Gestaltung des Areals durchgeführt. Es entstanden neben der Bergstation ein Flachwasserbereich mit Spielbach, Stollen und Grotte und der schöne Rundweg mit Holzstegen um den Speichersee.

Inklusion.
Ein wichtiger Aspekt für die Gestaltung der Projekte am Hahnenkamm war es, die Bergwelt Menschen mit motorischen Einschränkungen zugänglich zu machen. Und das ist den Verantwortlichen perfekt gelungen. In ihren Grußworten meinte LR Fleichangerl, zuständig für Inklusion: „Was wäre Tirol ohne seine Berge und das Skifahren“..Sie gratulierte zum gelungenen Projekt.
Ein Leuchtturmprojekt in der Tiroler Bergwelt
Gestatten: „Spieli“ - das Maskottchen des Alpengartens. RS-Fotos: Knitel
Alpengarten Tirol.
Der ehemalige Alpenblumengarten am Hahnenkamm entstand im Jahr 1976 und war damals oberhalb der Bergstation in alpinem Gelände errichtet worden. Die Intention war, seltene Arten zu pflegen, neu anzusiedeln und die Flora den Besuchern näherzubringen. Der Alpenblumengarten wurde von der Bergwacht ehrenamtlich betreut. 2006 wurde er aufgelassen. Mit einem neuen Konzept entstand nun eine neue familienfreundliche und behindertengerechte Anlage. Einen Platz hatte man knapp unterhalb der Bergstation gefunden. Im Alpengarten sind nun 134 Pflanzen zuhause.  Andreas Schreieck, Landschaftsdienst des Landes Tirol, sieht im Alpengarten einen Ort der Umweltbildung. Unter dem Schlagwort „Alpines Edutainment am Berg“ fasst er die Begriffe Umweltbildung mit Bergerlebis zusammen. Der Alpengarten ist rollstuhl- und kinderwagentauglich ausgeführt.  Auch Blinde, Sehbehinderte und Gehörlose können hier die Bergwelt erfahren. Mittels einer App, die mit QR-Code aufgerufen werden kann, können sich Besucher über die gezeigten Pflanzen (in Textform und als Audioguide) informieren. Für die Gestaltung der Kinderebene konnte „Bluatschink“ Toni Knittel gewonnen werden. Die Figur des „Spieli“ (Spielhahn) führt durch den Alpengarten. Die App ist für Gäste auch in englischer Sprache umgesetzt worden.
Ein Leuchtturmprojekt in der Tiroler Bergwelt
Der Flachwasserbereich mit Spielbach, Stollen und einer Grotte ist ansprechend gestaltet worden und lädt zum Spielen und Verweilen ein.

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