Von Sabine Schretter.
Wirtschaftskammer-Bezirksobmann Christian Strigl hob in seiner Begrüßungsansprache hervor, dass gerade in Zeiten des Wandels gut ausgebildete Leute gebraucht würden. Das spiegle sich auch im großen Interesse der Unternehmen wider, Schüler bei ihren Projektarbeiten zu unterstützen. Für MMag. Werner Hohenrainer, Direktor der HAK/HLW Reutte, ist die Nacht der Projekte immer das Highlight eines Schuljahres. „Es ist der Abschluss eines Jahres der Arbeit und des Engagements“, sagte er. Man blicke weiter großen Veränderungen entgegen. Als Beispiel nannte er Künstliche Intelligenz, die „auch Diplomarbeiten betreffen wird“. Umso zentraler sei es, mit einer guten Ausbildung das Fundament für einen erfolgreichen Einstieg in die Arbeitswelt zu schaffen.
38 Schüler, zwölf Projekte.
• Julia Huber, Michelle Neubauer, Maria Zangerl und Elena Wolf eröffneten mit der Vorstellung ihres Projekts „Kinderhaus Rundes Eck – Kindern Freude schenken“ den Abend. Beauftragt worden war die Arbeit von der Ursula und Klaus Schrader-Stiftung, die ursprünglich Kindern aus Tschernobyl und seit Ausbruch der Ukrainekrise Kindern aus den Kriegsbegieten in Elbigenalp eine Auszeit ermöglicht. • Das Image der Plansee SE als Arbeitgeber untersuchten Selinay Celebi, Doaa Fattal und Hanna Kieltrunk. Sie gelangten zur Erkenntnis, dass es beim Recruiting nicht um die beste, sondern um die richtige Person geht und Social Media in diesem Bereich immer wichtiger wird. • Um „Verteilen statt verschwenden“ ging es Milena Gehring, Sarah-Maria Anda und Ann-Shirley Komarek, die die Bedeutung von Sozialmärkten in Österreich genau unter die Lupe nahmen. Eines ihrer Fazite: Ehrenamtliches Engagement in der Gesellschaft fehlt – vor allem unter Jugendlichen. • Sich um ganzheitliche Stabilität zu kümmern, war eine der Kernaussagen, die Leonie Jäger, Emily Schmidt und Theresa Bayrhof bei ihrer Analyse der mentalen Gesundheit der 14- bis 25-Jährigen herausarbeiteten. Soziale Integration und Denkweise sowie ein stabiles soziales Umfeld gelten als wichtige Bewältigungsstrategien bei psychischen Erkrankungen. • Dass die Absolvierung der HLW gutes Rüstzeug für Berufe im Bankwesen, im Gesundheitsbereich oder in der Gastronomie liefert, stellten Laura Hörbst, Anja Rief und Annalena Bickel eindrucksvoll vor. Vor allem die praxisnahe Ausbildung verschaffe Vorteile am Arbeitsmarkt. • Zu einer Weitwanderung motivierten Fabienne Wagner (aus Krankheitsgründenn nicht anwesend), Franziska Bailom und Katharina Ertl, die sich mit dem „Starkenberger Panoramaweg“ und dessen Weiterentwicklung zu einem alpenüberquerenden Weitwanderweg beschäftigten. Schwerpunkte bildeten die Historie des Geschlechts der Starkenberger, Marketing und eine App-Entwicklung sowie die Durchleuchtung der Ernährung und Regionalität entlang des Weges. • Julia Lederbauer, Lisa Maria Falger, Annalena Zoller und Maria-Chiara Weichseldorfer sind sich sicher: „Mehr bewegte Pausen täten gut!“ Sie nahmen das Ernährungs- und Sportverhalten Jugendlicher und junger Erwachsener im Bezirk Reutte genau unter die Lupe. Fazit: Viele, auch junge, Leute leiden unter Intoleranzen und Rückenproblemen. Gesunde Ernährung und Sport mit elektronischen Geräten sind dieser Zielgruppe wichtig. • Leni Hauser, Anna Maria Cacic und Irina Koch wagten sich an ein sehr schwieriges Thema und befassten sich mit der Frage, wie Brustkrebspatientinnen mit der Diagnose leben. • Die Projektgruppe Carina Lechleitner, Veronika Tautermann, Anna Friedle und Julia Sophie Kunath untersuchte den Schatz der Mehrsprachigkeit: Sprache verbindet, Sprache ist ein Mehrwert und der Schlüssel zur Welt. Außerdem ist Deutsch mit seinen gerade einmal vier Fällen gar nicht so schwer – man denke an die 19 Fälle der ungarischen Sprache. • Ein papierloses Büro – geht das? Ja, das zeigte Homeoffice während der Pandemie. Eine wichtige Rolle bei der Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks und von Umweltschäden kommt der Digitalisierung zu. Bei einer Befragung konnten Aya Fattal, Leonie Kramer und Annabell Eiter allerdings auch ermitteln, dass 50 Prozent der Antwortenden mehr Rückenprobleme befürchten, wenn vorrangig digital gearbeitet wird. • Welches Potenzial steckt in einem Spieleentwicklerstudio? Einiges, denn bei einer Umfrage gaben mehr als die Hälfte der Befragten an, mit Remote Work arbeiten zu wollen. Lisa-Maria Kerber und Raphael Morent hatten sich für das zukunftsorientierte Thema ihres Auftraggebers Plaion entschieden. • Dass die Handelsakademie auch heute noch zeitgemäß ist, bewiesen Selina Moll, Jana Perl und Isabella Hengg mit ihrer Diplomarbeit. Befragte – ehemalige Absolventen und Arbeitgeber – zeigten sich mit der kaufmännischen Ausbildung sehr zufrieden. Die HAK und ihre Absolventen bleiben also weiter fit für die Wirtschaft.
Die musikalische Umrahmung der Nacht der Projekte oblag der Schulband, für das leibliche Wohl am Buffet sorgte die HLW Reutte.