Von Sonja Kofelenz.
Gewalt an Frauen ereignet sich meist im häuslichen familiären Umfeld und passiert somit oft im Verborgenen in den vermeintlich sicheren vier Wänden. Vielen ist diese Tatsache nicht bekannt. Das Thema ist somit ein gesellschaftliches Problem, geht uns alle an und darf nicht hinter den Wohnungstüren verborgen bleiben. Strukturelle Gewalt gegen Frauen bezieht sich auf systematische, soziale, wirtschaftliche und kulturelle Strukturen und Mechanismen, die Frauen benachteiligen und ihnen die volle Teilhabe an der Gesellschaft verwehren. Diese Form der Gewalt ist oft weniger offensichtlich als physische Gewalt, manifestiert sich jedoch in Diskriminierung, ungleichen Chancen, mangelndem Zugang zu Ressourcen und institutioneller Benachteiligung. Sie resultiert aus tief verwurzelten Geschlechterstereotypen und Ungleichheiten, die in Gesetzen, Politik und gesellschaftlichen Normen verankert sind.
Roses against violence.
Auch BASIS ist seit Bestehen bemüht, auf das Thema aufmerksam zu machen. Am Donnerstag haben sich deshalb in der Bücherei einige Frauen getroffen, um violette Rosen zu häkeln. „Roses against violence“ will genau darauf aufmerksam machen und tut dies mit einem kreativ-künstlerischen Ansatz und einem klar weiblich konnotierten Handwerk. Mit selbst gemachten Häkelrosen wird wie bei Renew4grow ein Zeichen gesetzt für das Recht auf ein gewaltfreies Leben.
Roses against violence – Häkelprojekt in der Bücherei. Foto: Sandra Moosbrugger
Renew4grow.
Österreichweit nehmen 160 Gemeinden, die einmal mehr auf das sensible Thema „Gewalt gegen Frauen“ aufmerksam machen möchten, an dieser Aktion teil. Die Aktion findet in Österreich um 12 Uhr statt (in Reutte und Breitenwang um 10 Uhr). „Ich würde gerne sagen, es sei 5 vor 12, um die Gewalt an Frauen zu stoppen, doch für viele Frauen in Österreich ist es bereits zu spät – es ist 5 nach 12!“ meint Evelyn Mages von BASIS. Seit Beginn des Jahres wurden bereits 22 Frauen ermordet, 20 davon wurden als Opfer mutmaßlicher Femizide eingestuft und es gab 36 Mordversuche. Darum ist es höchste Zeit, gegenzusteuern und solche Aktionen sind sehr unterstützend. Vielen Dank an die Schülerinnen und Schüler der BF Wörgl für dieses tolle Projekt!
V.l.: Bruno Weilharter (ASVÖ Präsident), NR Liesi Pfurtscheller (hinten), Anna-Lena Holzer, Vanessa Kaindl, VBGM Klaus Schimana, Nico Ostheimer, GR Margit Dablander, Evelyn Mages. Foto: B. Weilharter