Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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30 Jahre Geierwally Freilichtbühne

Zum Jubiläum der Geierwally Freilichtbühne wurde das Stück „Die Geierwally“ aufgeführt

In den vergangenen 30 Jahren wurden auf der Geierwally Freilichtbühne in Elbigenalp viele Stücke aufgeführt. Damals begann es mit dem Stück „Die Geierwally“, so war das Stück auch zum Jubiläum auf dem Programm. Geschrieben wurde es damals von Felix Mitterer, der höchstpersönlich bei der Premiere anwesend war.
10. Juli 2023 | von Maria Kofelenz
Die Geierwally, gespielt von Anna Scheidle, und ihr Adler. RS-Fotos: M. Kofelenz
Von Maria Kofelenz.

Veranstaltung.
Die Veranstaltung begann mit einem Sektempfang vor der Freilichtbühne, musikalisch umrahmt durch die Musikkapelle Elbigenalp. Anschließend gab es dem Anlass entsprechend einen Einzug der Ehrengäste, angeführt von der Musikkapelle Elbigenalp. Darauf folgten Grußworte von Obmann Marc Baldauf, der besonders Felix Mitterer, den Autor des Stückes, begrüßte. Auch die erste Darstellerin der Geierwally, Claudia Lang-Forcher, war anwesend. Bürgermeister Markus Gerber begrüßte die zahlreichen Ehrengäste. Darauf folgte eine kurze Ansprache von Nationalrätin Elisabeth Pfurtscheller über die wichtige Bedeutung diese Stückes, besonders für Frauen.
Mit nur drei Monaten Probezeit, unter der Regie von Elke Hartmann, gelang den Schauspielern eine perfekte Darstellung. Für die künstlerische Leitung war Bernhard Wolf verantwortlich. Die Geierwally wurde von Anna Scheidle verkörpert, die eine  beachtliche Meisterleistung bot. Auch ihre Schauspielkollegen überzeugten auf der Bühne. Insgesamt sind im Verein der Geierwally Freilichtbühne ca. 50 Mitglieder beteiligt. Für Stücke mit diesen Ausmaßen ist das aber durchaus nötig. Auch für Verpflegung wurde gut gesorgt, am Ausschank waren der Tennis- und der Schützenverein Elbigenalp beteiligt. Für die Sicherheit war die Feuerwehr Elbigenalp zuständig.

Geschichte.
1990 wurde zum 150-jährigen Jubiläum von Anna Stainer-Knittel der Grundstein für den Erbau der Bühne gelegt. So wurde die Bühne in den Felsen der Elbigenalper Bernhardstalschlucht gebaut, sie zog von Beginn an zahlreiche Besucher an. Man widmete die Bühne der Künstlerin, die mit ihrem bekannten Adlerbild den Mythos der Geierwally begründete. Bereits drei Jahre nach dem Beschluss zum Bau konnte die Bühne bespielt werden. Damals unter der künstlerischen Leitung von Claudia Lang und unter der Regie von Ekkehard Schönwiese. Eigens für diese Bühne wurde von Felix Mitterer das Stück „Die Geierwally“ geschrieben.
2003 wurde das Stück bereits wiederholt aufgeführt, schon 2007 folgte ein Stück mit dem Namen „Die wahre Geierwally“. Auch zum 20-jährigen Jubiläum 2013 gab es „Die Geierwally“ zu sehen.

Der Ursprung.
Das Stück entspringt dem 1875 erschienenen Roman „Die Geier-Wally“ von Wilhelmine von Hillern. Es geht um die wirklich existierende Person Anna Knittel, die mit 17 Jahren einen jungen Adler aushob; in ihrem späteren Leben wurde sie eine berühmte Blumenmalerin. Das Buch wurde unzählige Male verkauft und oft als Theaterstück aufgeführt. Dabei geht es insbesondere um die Emanzipation der Frau, die aber wieder und wieder nicht gelingt. Dabei spielen der übermächtige Vater und der Bärenjosef (ihr heimlich Angebeteter) eine große Rolle. Felix Mitterer hasste den Schluss immer, da die Geierwally den Bärenjosef dazu aufforderte, seinen Fuß in ihren Nacken zu setzen, um sie zu zermalmen. Er wollte das Ende des Stückes anders haben, weshalb in seiner Fassung die Geierwally am Ende ins Reich des Eises und des Schnees zu den Saligen zurückkehrt. Es gibt auch einen Briefwechsel von Hillern. Dieser berichtete, dass der Schluss im Roman ursprünglich ein anderer sein sollte, der Verleger es aber nicht akzeptierte.

Das Stück.
Mit dem Ausheben eines Adlernestes bricht die junge „Wally“ die patriarchale Dorfstruktur auf, da sie sich nicht vorschreiben lassen will, wen sie heiraten soll. Anna Stainer-Knittel, die unter dem Namen „Geierwally“ in die Geschichte des Lechtals eingegangen ist, diente Felix Mitterer als Vorlage und Inspiration. Der Mythos hat in Elbigenalp seinen Ursprung, das im Stück als „das Dorf“ bezeichnet wird und der Geburts- und Heimatort der wahren „Geierwally“ war.  Anna Stainer-Knittel war die erste Frau, der es erlaubt war, ein Studium an der Kunstakademie in München zu beginnen – aufgrund ihres außerordentlichen Talents. Ihr Portrait „Geierwally“ ließ die historische Figur mit der mythischen verschmelzen.
30 Jahre Geierwally Freilichtbühne
Das Ensemble der Geierwally Freilichtbühne

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