Du folgst dem Weg, bis du zu einem großen Laubbaum kommst, dessen Stamm s-förmig gebogen ist. Nach diesem besonderen Baum biegst du links ab und gehst weiter bis zu einem großen Stein. Dort biegst du rechts ab. Bald kommst du zu zwei Bäumen, die ganz eng nebeneinander stehen und sich sehr ähnlich sehen. Schlüpfst du zwischen ihnen hindurch gelangst du in den Osterwald – auf dem Weg dorthin befindet sich gerade der Igel und seine Familie.
Heute war der Morgen im Osterwald ganz anders gewesen als sonst. Fränzchen, einer der Osterhasen, ein Langschläfer, war heute aufgewacht und alles war mucksmäuschenstill gewesen in dem sonst so regen Osterwald. Er sah keinen Hasen geschäftig herumhoppeln, niemand bemalte Eier und keiner flochte eifrig Nester. Das kam Fränzchen sehr merkwürdig vor, wo waren denn alle geblieben? Lauschend bewegte er sich langsam durch den Osterwald, als er plötzlich auf-schreckte,“Haaaaaasssssiiii!”, hörte er da aus einem der Hasenhäuser. Vorsichtig lugte er in das Fensterchen und sah den armen Hasen Berti im Bett liegen. Er hatte eine knallrote Hasennase, konnte seine Augen kaum offen halten und seine Löffel hingen traurig an den Seiten seines Kopfes herab. “Mir geht`s gar nicht gut”, meinte er: “Ich hab` die Hasengrippe.” So hatten auch Maxi, Lupus, Gretchen und Fee, Murmel und Murksi die Grippe, eigentlich alle, außer Fränzchen, der war verschont geblieben. Er musste irgendetwas unternehmen, denn bald war Ostern und es gab noch so viel zu tun. “Ich könnte zumindest ein paar Eier bemalen”, dachte sich Fränzchen. Sah das Ei zuerst noch schön aus in tiefem Blau, wusste der Hase nicht, wann genug war und färbte so lange das Ei bis es braun war. Das nächste wurde sogar tiefschwarz. “Das gibt`s doch nicht”, dachte sich Fränzchen, “Eier bemalen kann ich ja ganz und gar nicht.” Also versuchte sich Fränzchen an einem Nest. Als er das erste fertig hatte und ein Ei hineinlegte, fiel es einfach hindurch, da hatte er doch glatt den Boden vergessen. Das zweite Nest hatte die Wände zu niedrig und alle Eier kullerten über die Ränder, das dritte Nest fiel, sobald es fertig war, komplett auseinander. “Nester bauen kann ich wohl auch nicht gut, vielleicht bin ich ja besser im Eier tragen.” Fränzchen setzte sich den großen Eierkorb auf den Rücken und fing sogleich an, hin und her zu schwanken. Dann fiel er auf den Rücken und rollte samt Korb und Eier rückwärts den Hang hinunter. “Oh jemine, ich bin ja zu nichts zu gebrauchen”, dachte er. Jemand musste ihm helfen und so begann er Briefe an seine Freunde zu schreiben, einer von ihnen war der Igel.
“Liebe Freunde, danke dass ihr alle gekommen seid, das bedeutet mir sehr viel. Die Osterhasen brauchen eure Hilfe, gemeinsam können wir es schaffen, dass alles fertig wird fürs Osterfest und niemand traurig darüber sein wird, weil er zu Ostern kein Nest findet. “ meinte Fränzchen zu all den Tieren, die in den Osterwald gekommen waren, nachdem sie seinen Brief erhalten hatten. Alle machten sich sofort an die Arbeit und im Osterwald herrschte wieder reges Treiben. Die Eichhörnchen tauchten ihre buschigen Schwänzchen in die Farbtöpfe und färbten die Eier. Die Eule überlegte, welche Strecke die schnellste und beste war, um die Nester zur rechten Zeit an den rechten Ort zu bringen. Auf die Igelrücken wurden die Körber gesteckt und zu den verschiedenen Orten gebracht. Die Mäuse fanden die besten Verstecke und alle dekorierten gemeinsam den Osterwald. Alles wurde fertig bis zum großen Osterfest und auch die Osterhasen waren wieder gesund geworden. Sie staunten, was die Tiere alles geschafft hatten. “Wow”, sagten sie, wie schön könnt ihr denn malen, Eichhörnchen, und wie toll habt ihr die Nester gebastelt, liebe Spatzen. Kaum zu glauben, wie stark ihr Igel seid und wir konnten bis jetzt kein einziges Nest finden, Mäuse. Da schaute Fränzchen die Eier an und sah nur seine misslungenen Eier vor sich und als er die Nester betrachtete, sah er nur die Eier aus seinen Nestern herauskullern und als er die Igel sah, die die Körbe trugen, konnte er nur sich selbst den Hang herunterpurzeln sehen. Da wurde er sehr traurig und sagte zu sich: Ich wünschte ich wäre in etwas gut. Da sagte Murksi: “Du bist doch gut in etwas. Du bist gut darin, ein treuer Freund zu sein, sonst wären bestimmt nicht alle Tiere gekommen, um dir zu helfen. Und du bist gut darin, alle glücklich zu machen, denn ohne dir gäbe es kein Osterfest heuer, und sieh doch nur, wie glücklich das alle macht. Da schaute Fränzchen auf und sah all die freudigen Gesichter und strahlenden Augen. Da vergaß er mit einem Mal seinen Kummer und ihm wurde ganz leicht ums Herz. Er nahm Murksi an der einen Hand und reichte Fee die andere und dann tanzten sie fröhlich singend gemeinsam mit ihren Freunden durch den festlich geschmückten Osterwald.
Hast du auch manchmal so ein Gefühl wie Fränzchen, dass dir nichts gelingen will und du glaubst, du bist in gar nichts gut. Da geht`s nicht nur dir und Fränzchen so, jeder hat so Tage, an denen einem Sachen schwerer fallen. Vielleicht liegt es auch nur daran, dass du nicht das Richtige für dich gefunden hast. Deshalb haben wir heute eine besondere Oster-Auswahl für dich zusammengestellt: Wenn du gerne backst und ein toller Bäcker bist, kannst du den Fränzchen-Zopf ausprobieren. Liegt dir mehr das Malen, dann schau doch online nach, ob dir ein Ausmalbild, passend zu Igels Ostergeschichte, gefällt. Bastelst du gern, dann haben wir eine Anleitung für ein schönes Osternest für dich. Wir hoffen, dass für dich etwas dabei ist und falls nicht, dass du zumindest einen schönen Moment mit deiner Familie hattest beim Ostergeschichten lesen.
Frohe Ostern wünscht dir der Igel. Übrigens: Es könnte gut sein, dass unter deinen bunten Eiern eines dabei ist, dass die Eichhörnchen gemalt haben, oder dein Nest von den Spatzen gebastelt wurde, vielleicht hat dir sogar der Igel höchstpersönlich dein Nest vorbei gebracht.
Hasen- Osternest basteln:
Was wir brauchen: Eine alte Dose, Papier in beliebiger Farbe, Moosgummi in beliebiger Farbe, 3 Pfeifenputzer, 2 Wackelaugen, Kleiner Stoffball als Nase, Gras, Kleber, Schere.
Wie es geht: - Klebe das Papier rund um die Dose - schneide aus dem Moosgummi große Hasenohren aus und klebe sie an die Rückseite der Dose - Klebe die Wackelaugen an - Klebe die drei Pfeifenputzer als Schnurrhaare für den Hasen an und den kleinen Stoffball als Nase darüber. - Male noch einen Hasen-Mund auf, wenn du möchtest - Fülle die Dose mit dem Gras und befülle sie beliebig mit Süßem oder Eiern.
Fränzchen-Zopf:
Was wir brauchen: 250 ml Milch, 1 Würfel Germ, 80 g Zucker, 1 Ei, 1 Eigelb, 0,5 TL Salz, 500 g Mehl, 80 g weiche Butter, eine handvoll Rosinen oder Cranberries, eine handvoll Hagelzucker.
Wie es geht: - Milch erwärmen - Hefe in einer Schüssel zerbröseln und mit 3 EL warmer Milch und dem Zucker verrühren - danach ein Ei dazurühren, die restliche Milch, Salz und Mehl hinzufügen - die Butter klein schneiden und mit den Knethaken nach und nach untermengen - zum Schluss mit den Händen zu einem geschmeidigen Teig verarbeiten - zugedeckt eine Stunde ruhen lassen - danach Teig in drei Teile teilen, zwei große und einen kleineren Teil - alle Teile in lange Schnüre rollen. Die zwei größeren Schnüre auf einer Seite zusammendrücken und dann jeweils abwechselnd übereinander schwingen - die kleinere Rolle in vier gleich große Schnüre schneiden und dann in der Mitte falten und in immer gleichen Abstand zwischen den Zopf legen, das werden die Ohren der Häschen - Zopf zu einem Kreis legen und zusammendrücken - dann mit etwas Spitzem Löcher in den Zopf machen für die Augen und jeweils zwei Rosinen, bzw. Cranberries als Augen hereindrücken - nochmals eine halbe Stunde zugedeckt ruhen lassen - mit dem Eigelb bestreichen - Dann im vorgeheizten Backofen bei 180° Grad, Ober und Unterhitze goldgelb backen lassen.
Fränzchens Osterzopf selbstgemacht. RS-Foto: Vaudreuil