Von Uwe Claus
In seiner Begrüßung skizzierte Robert Pacher als Kulturbeauftragter der Marktgemeinde Reutte kurz den beruflichen bzw. künstlerischen Werdegang der Bildhauerin Michaela Gräper: Nach dem Studium der Bildenden Künste in München ist sie, deren Wurzeln bei den traditionellen Schnitzereien von Oberammergau liegen, seit 1995 freiberufliche Holz-Bildhauerin. Im Mittelpunkt ihrer Werke, die sie in der Vergangenheit in vielen nationalen und internationalen Einzel- und Gemeinschaftsausstellungen präsentierte, stehen individuelle Darstellungen von „Weibern“ – wirkungsvoll, stark und voller weiblicher Sensibilität. Aus Lindenholz geschnitzt, in liebevoll colorierte Kleider gehüllt, erwecken sie die Neugier des Betrachters. Mit dem Druckstock „Menschentränen“ hat Michaela Gräper einer weiteren Kunstrichtung Ausdruck gegeben, die mit dem Heer an Soldaten und den devoten, in rot gehaltenen nackten Figuren im Vordergrund die weltweit makabere Situation der Menschenrechte verdeutlicht.
Der studierte Bildhauer Marinus Wirtl war mit seinen Werken schon des Öfteren im Außerfern zu Gast, so 2016 in der Dengelgalerie in Reutte, in Ehrwald und 2017 in der Galerie „Augenblick“ in Tannheim. „Du arbeitest in Metall, in Holz, aber auch in Kunststoff, erfindest Maschinenobjekte und formst mit deinen Händen bunte kleine Objekte“, so Robert Pacher in seiner Laudatio für den Künstler. Sein weiter Wirkungskreis – von „Weibsbildern“ über Podexe, einen Rollladenschrank mit verschiedenen Objekten oder Femalelandscape aus verschiedensten Werkstoffen, wie Stahl und Bronze, Holz, Linde oder Kunststoff – bringt den Betrachter ob dieser Vielfalt zum Staunen.
INFO. Die Ausstellung in der Zeil-lergalerie ist bis 26. August, jeweils von Dienstag bis Samstag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Künstlerin Michaela Gräper ist am 19. August persönlich anwesend.
Marinus Wirtl inmitten seiner Weibsbilder aus den verschiedensten Materialien. RS-Fotos: Claus