Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Jubel mit dreifacher Salve

Finale der Burgentage mit Eröffnung der Kernburg und des Felsganges am Tag des Denkmals auf Ehrenberg

Die ersten Burgentage Allgäu-Außerfern fanden am Tag des Denkmals ihr würdevolles Finale auf Ehrenberg. Nichts steht mehr für Ehrenberg, als stetiges Voranstreben und die Erlangung neuer Erkenntnisse, die nicht selten ein Umschreiben der bekannten Geschichte bedeuten.
25. September 2023 | von Sabine Schretter
Die Kernburg lag vor Kurzem noch unter meterhohem Schutt. Wie immer bleibt der Blick nach vorne gerichtet – weitere Entdeckungen im Visier. RS-Foto: Schretter
Von Sabine Schretter.
Den Reigen der Ansprachen in der sogenannte Kernburg eröffnete Armin Walch, Obmann des Vereins Burgenwelt Ehrenberg. Noch vor drei Jahren lagen hier mehrere Meter Schutt und hielten verborgen, was einst die Keimzelle für die Entstehung der größten Verteidigungsanlage im Norden Tirols war. Unter Armin Walchs Ägide startete man vor mehr als 20 Jahre den Masterplan, der darauf abzielt, kulturelles Erbe zu erhalten und gewonnene Erkenntnisse zu dokumentieren und weiterzugeben. Oberste Prämisse ist dabei, sich an wissenschaftliche und denkmalpflegerische Richtlinien zu halten. „Mit den Sanierungsarbeiten machen wir die Burg verständlicher“, so Armin Walch. Teilrekonstruktionen lassen erkennen, wie der Burgenorganismus funktionierte. Seit 2020 besteht auf Ehrenberg die Bauhütte, Handwerker sind durchgehend mit Arbeiten an den historischen Mauern und im Burgenareal beschäftigt. „Darum beneide ich euch“, bekannte Burgenforscher Dr. Joachim Zeune, der die wissenschaftliche Befundung für Ausgrabiungen und Sanierungen liefert. Denn diese Bauhütte verlässt die Baustelle nicht nach Abschluss eines Auftrages. „Hier wird immer weitergearbeitet. Man stößt ständig auf Neues und muss die bekannte Geschichte adaptieren“, so Dr. Zeune.
ERhalten und weitertragen. Für Grundbesitzer Armin Tschurtschenthaler – seiner Familie gehören 50 Prozent des Areals – ist das ein Segen. „Vorfahren unserer Familie erwarben einst Ehrenberg um zu verhindern, dass es komplett verfällt“. Jetzt erfüllt der Masterplan zur Erhaltung der Anlagen genau dieses Ansinnen. Es gäbe kaum Nachhalitgeres, als alte Mauern vor dem, Verfall zu schützen und zu erhalten, zollte der Obmann der Burgenregion Allgäu-Außerfern, Eisenbergs Bürgermeister Manfred Kössel, Respekt. Ehrenberg sei längst ein wirtschaftlicher Selbstläufer, dessen stetige Veränderung das Alleinstellungsmerkmal sei, so WKO-Bezirksstellenobmann Christian Strigl. Besonders erfreulich ist dabei, dass „ein Großteil der investierten über 20 Millionen Euro im Bezirk blieben“. Bei den Maßnahmen auf Ehrenberg sind immer auch heimische Unternehmen beteiligt. Als bedeutenden Impulsgeber für den Tourismus beschrieb Markus Saletz, Obmann-Stv. TVB Naturparkregion Reutte, die Burgenwelt Ehrenberg. Was früher Feindesland war, ist heute das Haupteinzugsbebiet der touristischen Attraktion Burgenwelt Ehrenberg: Die meisten Besucher kommenn nämlich aus dem süddeutschen Raum. „Hier wurden früher Kriege geführt, hier schlug man sich die Köpfe ein, hier flossen Tiroler und bayerisches Blut. Heute arbeiten wir in der grenzüberschreitendne Euregio Via Salina zusammen und bemühen uns, gemeinsames historisches Erbe zu erhalten. Heute mögen wir uns im Allgäu und im Außerfern“, btonte  Reuttes Bürgermeister und Obmann des Vereins Burgenwelt Ehrenberg die Wichtigkeit grenzüberschreitenden Denkens und Handelns. Dem stimmte auch NR Elisabeth Pfurtscheller zu, die das Projekt Ehrenberg seit 1996 kennt und begleitet und sich freut, „dass das Projekt seither so viel Fahrt aufgenommen hat“. Ein dreifacher Ehrensalut lud anschließend zu einer Führung und dem Austausch mit den Arbeitern der Bauhütte ein. Auf der Falkenwiese ging der Tag des Denkmals mit musikalischer Umrahmung durch die Börwanger Alphornbläser und Verköstigung durch das Restaurant Salzstadel gesellig zu Ende.

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