Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Tiroler Totenglocken“

Anna Tröber las in der Bücherei Tannheim

Als Anna Tröber zehn Jahre alt war, gab sie ihrer damaligen Volksschullehrerin Paula Müller ein Versprechen, das sie nun viele Jahre später eingelöst hat – nämlich, einmal ein Buch zu schreiben.
19. Juni 2023 | von Lisa Vaudreuil
„Tiroler Totenglocken“
Anna Tröber etwas nervös, aber glücklich vor ihrer Lesung in der Bücherei Tannheim. RS-Foto:Vaudreuil
Von Lisa Vaudreuil.
„Tiroler Totenglocken“ lautet der Titel des Buches, das Anna Tröber geschrieben hat und das letztes Jahr im Emons-Verlag erschien ist. Ein Kriminalroman, der laut Autorin zum Schluss auch richtig „derb“ wird. Spannend und humorvoll beschreibt Anna Tröber atemberaubende Landschaftsbilder mit starken Charakteren, eingebettet in einer scheinheiligen „Dorfidylle“. Dabei darf natürlich eines nicht fehlen – ein Mord.  Mit viel Biss und Witzelei wirft sie Klischees auf und bringt uns lachend näher zu ihren Wurzeln, die sie im Tannheimer Tal hat.

Schreibende Plaudertasche.
Anna Tröber ist gebürtige Außerfernerin, geboren in Füssen und aufgewachsen in Grän. Dort ging sie auch zur Volksschule und lernte ihre Lehrerin Paula Müller kennen, deren positiver Einfluss sie auf ihrem weiteren Lebensweg begleitet –  “wenn jemand dir beibringt, einzelne Buchstaben aneinanderzureihen und als Wort wiederzuerkennen mit dazugehörigem Sinn, verändert das deine Welt, denn Alles hat jetzt eine Bedeutung, die man nicht mehr vergessen kann. Als „streng, aber gerecht“, empfand Anna Tröber ihre Lehrerin. Und wenn diese Lehrerin, Paula Müller,  an die Zeit zurückdenkt, als Anna Tröber in die Volksschule ging, meint sie lächelnd: „Wenn sie grad it so viel schreiba tät“. Für sie ist es eine große Ehre, einer ihrer ehemaligen Schülerinnen in der Bücherei in Tannheim begrüßen zu dürfen.

Plaudertasche auf der Suche nach ihren Schlüsseln.
„Wem gehört die einsame Schultasche im Gang, da kommt schon Anna mit lautem Gesang, vor lauter Plappern und Lachen vergisst sie oft so manch’ wichtige Sachen“, dieses Sprüchlein hat einer von Annas Schulkollegen damals über sie aufgesagt – laut Anna Tröber stimmt es auch heute noch nach wie vor. Paula Müller kann sich daran zwar nicht mehr erinnern, aber noch ganz genau an Annas ersten Aufsatz. Die Lehrerin verwendete in der Volksschule eine besondere Schreibmethode, die es jedem Kind ermöglichte, in seinem eigenen Tempo schreiben zu lernen. Bereits im ersten Schuljahr überraschte Anna sie mit ihrem Aufsatz „Der Fisch Jonas“. So war „Fräulein Paula“ im ersten Moment ein wenig traurig, als sie hörte, dass ihr Schützling Jura studieren möchte. War doch Anna Tröber eine so vortreffliche Geschichtenschreiberin. Doch auch im Bereich der Rechtswissenschaften ist das exakte Formulieren von großer Bedeutung und so kommt Anna Tröber ihr Talent zugute. Gewählt hat sie das Studium aufgrund der guten Jobaussichten, Germanistik erschien ihr als zu unsicher, um ein regelmäßiges Einkommen zu haben. Umso schöner zu hören, dass sie neben der Arbeit in einer renommierten Rechtsanwaltkanzlei jetzt auch ihr erstes Buch veröffentlichte, an dem sie viele Jahren arbeitete. Wem die „Tiroler Totenglocken“ gefallen, der darf sich auf Anna Tröbers nächstes Werk freuen, das bereits in Arbeit ist.

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