Zwischen den Deckeln eines Buches

Von Magdalena Winkler.
Mit dem jährlich im Frühling stattfindenden Vorlesetag soll zudem „dem sinkenden Interesse am Lesen und dem steigenden Analphabetismus“ entgegengewirkt werden, informiert der Veranstalter auf seiner Website. So sind jedes Jahr Privat- und Geschäftspersonen, Behörden und Industrien sowie Schulen und Kindergärten eingeladen, aus Büchern ihrer Wahl an unterschiedlichen Orten in ganz Österreich vorzulesen. Diesem Aufruf ist heuer auch die Mittelschule Lechtal in Elbigenalp  wieder gefolgt.

LESEN UNTERHÄLT.
Die Schüler der 2b-Klasse luden jeweils ein Familienmitglied zum Vorlesevormittag an die Schule. Gemeinsam mit ihren Deutsch-Lehrerinnen, Bianka Falger und Magdalena Köck, begaben sich die 20 Schüler dann auf eine Reise durch ein Jahr Deutsch-Unterricht an der Mittelschule und zeigten dem Publikum so, was in einem Schuljahr denn so alles gelesen wird. Von griechischen Sagen, Zungenbrechern bis hin zu Kochrezepten, lustigen Gedichten und kurzen Theaterstücken, ob selbst verfasst oder von verschiedenen Autoren geschrieben – die Schüler lasen aus unterschiedlichsten Texten vor und zeigten, wie kurzweilig sich so ein Schuljahr, geschweige denn ein Vormittag, verbringen lässt.

LESEN BILDET.
Wie wichtig Lesen als Schlüsselkompetenz ist, hob auch Schulleiterin Alexandra Pass hervor. „In jedem Beruf ist es heute erforderlich, gut und sinnerfassend lesen zu können“, so Pass weiter. In Österreich beträgt der Anteil an funktionalen Analphabeten zehn bis 20 Prozent. Das sind Personen ab dem 15. Lebensjahr. Lesen ermöglicht aber nicht nur einen Zugang zu Bildung und gesellschaftlicher Teilhabe, sondern „macht auch einfach nur Spaß“, so Schulleiterin Pass weiter. Sie rief die Schüler dazu auf, sich es auf keinen Fall entgehen zu lassen, in die Welt von Romanen, Geschichten, Märchen und Sagen einzutauchen.
LESEN VERBINDET. Nach dem Ende des Vorlesens hatten die Schüler noch so manche Fragen an ihr Publikum. Man gab dann auch Auskunft, etwa darüber, was und wo gerne gelesen wird.

LESEN IST FANTASTISCH.
Am heurigen Vorlesetag lasen aber nicht nur die Schüler selbst. Auch ihnen wurde vorgelesen – und das nicht von irgendjemandem, sondern von Bluatschink Toni Knittel höchst persönlich. Dieser nahm die Schüler der ersten und zweiten Klassen mit auf die Spuren von Ritter Rüdiger, dem Titelhelden seiner gleichnamigen Buchreihe. Mitreißend und mit viel Witz verstand es Knittel, sein junges Publikum ganz in die Welt des Mittelalters auf Burg Ehrenberg eintauchen zu lassen. Für den ein oder anderen vielleicht Anlass genug, selbst wieder einmal zwischen die beiden Deckel eines Buches zu schauen…