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„Ärmel hoch und anpacken!“

Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer Reutte mit neuem Besucherrekord

Er ist ein Highlight am Beginn jedes Jahres: Der Neujahrsempfang der Wirtschaftskammer-Bezirksstellen. Jener der Bezirksstelle Reutte fand am Dienstag, dem 16. Jänner, statt – und brach alle Rekorde: Denn noch nie zuvor hatten sich mehr Besucher angemeldet, mehr als 300 Vertreter aus Wirtschaft, Politik und Bildung kamen.
22. Jänner 2024 | von Sabine Schretter
Sie stießen auf ein neues Jahr mit neuen Herausforderungen an: WK-Bezirksstellenleiter Wolfgang Winkler, WK-Direktorin Evelyn Geiger-Anker, WK-Präsidentin Barbara Thaler und WK-Bezirksobmann Christian Strigl (v.l.). RS-Foto: Schretter
Von einem „ ... nicht ganz einfachen Jahr für die Wirtschaft“, sprach Tirols Wirtschaftskammerpräsidentin Barbara Thaler. Schwierige Rahmenbedingungen für die Wirtschaft, die Inflation, Energie- und Rohstoffpreise, die Finanzierungskonditionen und der Arbeitskräftemangel werden auch 2024 herausfordernd sein. Die Verkehrs- und Bauwirtschaft sowie die Industrie werden es 2024 nicht leicht haben. Eine wichtige Stütze für den Wirtschaftsstandort Tirol bleibt der Tourismus. Außerdem machen  die breite Struktur und der bunte Branchenmix aus Dienstleistern, Produktionsbetrieben, klein- und mittelständischen Unternehmen sowie Großbetrieben den Wirtschaftsstandort stabil genug, um gut durch Krisen zu kommen. „Trotz allem stimmt der spürbare unternehmerische Mut auch optimistisch“, so Barbara Thaler. Weiter für gute Rahmenbedingungen zu kämpfen und damit heimische Unternehmen zu unterstützen sieht die Präsidentin als zentrales Anliegen der Interessensvertretung Wirtschaftskammer, deren Wirsamkeit sie mit dem Gesetz zur Höheren Beruflichen Bildung, das im Dezember 2023 beschlossen wurde, belegt.
Auf Wandel und Chancen zeigende Vorzeichen sieht WK-Bezirksstellen-Obmann Christian Strigl für den Wirtschaftsstandort Außerfern. Reut-te ist ein Bezirk mit vielen Möglichkeiten und Potenzialen – sichtbar in der großen Zahl an Neugründungen 2023. „Mit 192 Neugründungen 2023 waren wir als gründungsintensivster Bezirk Spitzenreiter in Tirol“, führte Christian Strigl dazu aus. Unternehmerischer Mut kennt keine Altersbegrenzung – 18 Jahre alt war der/die jüngste Unternehmensgründer/in, 72 Jahre der/die älteste. Eine Wahrsagerin, die 2023 ihr Unternehmen im Bezirk Reutte anmeldete, sagte beim Neujahrsempfang via Zuschaltung zwar ein durchwachsenes Jahr 2024 voraus, allerdings verspreche die Glückskarte „Sonne“ der Region auch einen Aufschwung. Gründern riet die Kartomantin: „Bleibt dran. Es wird gut!“ Um das Außerfern als Wirtschaftsstandort weiter zu stärken, setzt die Wirtschaftskammer Reutte auch 2024 Maßnahmen. Man macht sich für mehr steuerfreie Überstunden und steuererleichtertes Arbeiten für Pensionisten stark, arbeitet weiter an der Forcierung bzw. Aufwertung der dualen Ausbildung und der Lehre.  Essenziell im Kampf gegen die Abwanderung von Talenten nannte Strigl die 2023 endlich erreichte Eigenständigkeit der HTL Reutte.

LIEBLINGSTHEMA VERKEHR.  Als sein Lieblingsthema bezeichnet Christian Strigl das Verkehrsproblem entlang der Fernpassstraße B179. „40 Jahre Dornröschenschlaf sind genug!“ Daher unterstützt die Wirtschaftskammer Reutte den Maßnahmenkatalog der Anrainergemeinden, in dem unter anderem die Aufrechterhaltung der 7,5 t-Beschränkung, Abfahrverbote mit Kontrollen, ein Radfahrverbot und die Beseitigung aller Linksabbiegespuren gefordert werden. Auf der Agenda stehen zudem ein Tunnel am Katzenberg, um die neuralgische Stelle im Berreich der Highline 179 zu entschärfen sowie die Sanierung des Lermooser Tunnels bzw. eine zweite Tunnelröhre dort. Es sei schon klar, dass „das alles viel Geld kostet und nicht aus dem ordentlichen Haushalt finanziert werden kann“. Die Maut am Fernpass als Einnahmequelle ist für die Wirtschaftskammer keine Lösung. „Eine Bemautung der Fernpasstrecke bringt für uns Außerferner und den Bezirk  viele Nachteile. Wir sind diskussionsbereit, offen für zielgerichtete Lösungen und drängen auf die sofortige Umsetzung des Maßnahmenpaketes“, schloss der Bezirksobmann ab. WK-Präsidentin Barbara Thaler sieht in der Maut einen entscheidenden Standortnachteil für den Bezirk Reut-te, der „wegverhandelt werden soll“.  Thaler ist überzeugt, dass es beim Verkehrsthema nur eine gemeinsame Lösung für die Bevölkerung und die Wirtschaft geben kann.

WIRTSCHAFTSMOTOR TOURISMUS. Mit mehr als 3,7 Millionen Nächtigungen  im Bezirk im Tourismusjahr 2022/2023 zeigt sich mehr als deutlich, dass man im Außerfern in dieser Sparte an den richtigen Schrauben dreht. „Das ausgewogene Angebot für Gäste und die einheimische Bevölkerung, der naturnahe und sanfte Tourismus müssen weiter erhalten und gepflegt werden. Wir setzen uns für die Erhaltung der kleinen Skigebiete ein, was gerade der einheimischen Bevölkerung und den Kindern, die Skifahren lernen wollen, zugute- kommt. Attraktionen wie Reutte on Ice oder Lumagica, die Gäste wie Einheimische anziehen,  geben uns und unserer Strategie Recht“, ist Christian Strigl überzeugt.

VERSPRECHEN. Den Unternehmen im Bezirk Reutte soll auch 2024 die optimale Unterstützung zur Weiterentwicklung zukommen, versprechen WK-Präsidentin Barbara Thaler und WK-Bezirksobmann Christian Strigl unisono. „Ärmel hoch, packen wir’s an! Das Jahr 2024 ist zwei Wochen alt. Es bleiben also noch 50 Wochen,  um das Jahr von durchwachsen auf hervorragend zu drehen“, gibt Strigl abschließend die Richtung vor.   
Der Abend in der Wirtschaftskammer Reutte wurde von der Band „Herzbluat“ musikalisch umrahmt. Kulinarisch verwöhnt – von Schülerinnen des HLW Reutte bestens bedient – wurde das Jahr 2024 begrüßt.
„Ärmel hoch und anpacken!“
WK-Bezirksobmann Christian Strigl, WK-Direktorin Evelyn Geiger-Anker und WK-Bezirksstellenleiter Wolfgang Winkler (1., 2. u. 4. v.l.) begrüßten Wirtschaftslandesrat Mario Gerber. RS-Foto: Schretter

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