Das Kraftwerk Weißhaus, das größte Kraftwerk der EWR, wird seit 2. Oktober 2023 einer umfassenden Modernisierung unterzogen. Schadstellen im 3,7 km langen Druckstollen zurück, die im Zuge von Routinekontrollen festgestellt wurden, waren der Anlass für diese Arbeiten. Im Zuge der Schadensbehebung wird die gesamte Anlage von der Absperrklappe über den Stahlwasserbau bis hin zur Turbine – dem Herzstück des Kraftwerks – rundumerneuert. Auch Elektrotechnik und Sensorik werden erneuert, inklusive des Austauschs der alten Relaissteuerung durch eine moderne SPS-Steuerung. Im Fokus stehen außerdem der Sedimentaustrag, die Sanierung des Fallrohrs im Wasserschloss und die Erneuerung des Hochbehälters samt Leitungen.
WAS WURDE GEPROBT? Die Feuerwehrprobe im Kraftwerk Weißhaus war als hochkomplexe Rettungsaktion angelegt. Unter der Übungsannahme eines Unfalls mit eingeklemmten Personen tief im Stollen und der Bergung zweier Arbeiter im Bereich des Fallrohres vom Wasserschloss demonstrierten die Einsatzkräfte ihr Können unter Einsatz von schwerem Atemschutz und Spezialgeräten, wie dem innovativen Einsatzroboter Magirus Wolf R1. Dieser Roboter ist mit einer Wärmebildkamera und weiteren technischen Hilfsmitteln ausgestattet und spielte eine Schlüsselrolle zur Versorgung der Einsatzkräfte mit dem notwendigen Equipment und zur Bergung der verunfallten Personen. Ziel der Übung war die praktische Umsetzung des in der Planung des Modernisierungsprojekts ausgearbeiteten Sicherheits- und Gesundheitsschutzplans sowie des Sonderalarmplans. An der Übung waren rund 85 Einsatzkräfte der Feuerwehren Pinswang, Vils, Musau, Reutte, Höfen, Lermoos und Ehrwald sowie die Abschnittskommandanten aus dem Tannheimer Tal, dem unteren Lechtal, Zwischentoren, Reutte und der neue Bezirksfeuerwehrinspektor, Wolfgang Scheucher, beteiligt.
HERVORRAGENDE TEAMARBEIT. Die Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen den Feuerwehrleuten und den Verantwortlichen des Kraftwerks waren vorbildlich. Die Projektverantwortlichen, Georg Hauser und Marco Pallhuber, sind sich einig: „Bei der Probe erhielten wir eine großartige Demonstration von Können und Zusammenhalt. Die hervorragende Teamarbeit und das gewissenhafte, ruhige Arbeiten aller Beteiligten waren beeindruckend. Wir bedanken uns bei allen Beteiligten für ihren hervorragenden und professionellen Einsatz.“ Nach der erfolgreichen Übung luden die Elektrizitätswerke Reutte alle Teilnehmer zu einer Nachbesprechung ein, bei der Erfahrungen ausgetauscht und die Übung gemeinsam reflektiert wurde.
Bei einer großangelegten Feuerwehrübung im Kraftwerk Weißhaus wurden die praktische Umsetzung Sicherheits- und Gesundheitsschutzplans sowie des Sonderalarmplans geprobt. Foto: FFV Reutte/Markus Gärtner