Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Innovativ und nachhaltig – Seespitzbrücke neu

Spatenstich für ersten Bauabschnitt eines infrastrukturellen und touristischen Zukunftsprojekts

Viele kennen die alte „Seespitzbrücke“ von waghalsigen Sprüngen in den Plansee. Ebenso viele überqueren die Brücke – zu Fuß, oft einen Kinderwagen schiebend – oder mit dem Fahrad bei einer Wanderung entlang oder rund um den See. Die bestehende Holzbrücke entsprach nicht mehr den Anforderungen einer sicheren und barrierefreien Verkehrsinfrastruktur. Seit 7. Februar ist die alte Brücke Geschichte, mit dem Bau der neuen Seespitzbrücke wurde bereits begonnen.
12. Feber 2024 | von Sabine Schretter
Mit dem Spatenstich für die neue Seespitzbrücke läuteten Marco Pallhuber (Leiter Bautechnik EWR AG), Roland Kainbacher (Berger + Brunner), Ronald Petrini (GF TVB Naturparkregion Reutte), Sebastian Freier (Vorstand EWR AG), LH-Stv. Georg Dornauer, Hanspeter Wagner (Bgm. Breitenwang), Markus Illmer (1. Bgm.-Stv. Reutte), Hermann Ruepp (Obmann TVB Naturparkregion Reutte), Markus Rudigier (Substanzverwalter Gemeinde Breitenwang), Wolfgang Haas (Amtsleiter Baubezirksamt Reutte), Paul Nessler (GF Nessler Ziviltechniker GmbH), Thomas Gundolf (Bautechnik EWR AG) Bauphase 1 eines zukunftsträchtigen Gesamtprojekts am Plansee ein. Foto: Leo Leismüller
15 Spaten waren bereitgestellt. Im Beisein von LH-Stv. Georg Dornauer,  politisch Verantwortlichem für das Tiroler Radwegenetz, schritten die beteiligten Projektpartner am Dienstag, dem 6. Februar, zur Tat. Der Spatenstich für den ersten Bauabschnitt des Gesamtprojekts „Radwegverbindung Reutte – Plansee“ erfolgte noch bei der alten Seespitzbrücke. Deren Stunden waren gezählt, der Abbruch begann am 7. Februar. Die Projektträger Gemeinde Breitenwang, Marktgemeinde Reutte und die mit dem Projektmanagement betraute EWR AG freuen sich, dass damit der Startschuss für eine gefahrenfreie Anbindung des Naherholungsbebiets Plansee an die Talkesselregion Reutte fiel. Für Entwurf und Planung der neue Seespitzbrücke, die an der gleichen Stelle wie die Vorgängerin entsteht, zeichnet Statiker Paul Nessler verantwortlich. Ausgeführt wird die Brücke als Stahlbetonverbundtragwerk. Markant ist ein aufgesetztes Flugdach in Holzbauweise. Die neue Brücke überspannt 31 Meter, die Durchfahrtshöhe ermöglicht zukünftig eine ungehinderte Passage der Wasserrettung. Radfahrer und Fußgänger – mit oder ohne Kinderwagen – können in Zukunft ungehindert aneinander vorbei die Brücke überqueren. Die barrierefreie und sichere Passage entspricht den Anforderungen an die Verkehrsinfrastuktur. „Ein großer Aspekt während der Planung war immer, hier am Plansee auch die Verkehrssicherheit für alle zu erhöhen“, erklärte Standortbürgermeister Hanspeter Wagner. Die Kosten für die neue Seespitzbrücke, die in den Besitz der Gemeinde Breitenwang übergeht, belaufen sich auf 1,7 Millionen Euro, 58 Prozent sind durch Landesförderungen gedeckt. „Zusätzlich unterstützen wir Maßnahmen am Radweg entlang des kleinen Plansees. 151.000 Euro sind für dieses Vorhaben aufzubringen, 87.000 Euro betragen die Förderungen des Landes dafür“, so LH-Stv. Georg Dornauer. Die Fertigstellung der Seespitzbrücke ist für spätestens Anfang Juli geplant. Bis dahin ist ein Queren des Sees an der Stelle nicht möglich. Für Wanderer und Radler sind an allen Wegen ausreichend Hinweisschilder angebracht, die die Besucher an der Baustelle vorbeileiten.   

NACHHALTIG UND ÜBERREGIONAL. Dass hier ein gemeinsames Projekt des Planungsverbands Reuttener Talkessel und damit eine Verbesserung des Radwegenetzes im Talkessel zur Umsetzung kommt, freut Bgm. Wagner besonders. „Es ist ein Mehrwert für die Region  und ein weiteres Angebot,  um hier am Plansee Natur erleben zu können.“ Dem stimmte Markus Illmer, Vize-Bgm. der Marktgemeinde Reutte zu: „Wir sind gerne mit dabei, ein überregionales und nachhaltiges Projekt zu unterstützen.“ Der Neubau der Seespitzbrücke ermöglichte, das Projekt „Radweg Plansee“ wieder aufzugreifen, so Markus Rudigier, Substanzverwalter der Gemeinde Breitenwang. Landesförderungen für den Bau der Brücke seien mit dem Projekt „Anschluss an den Radweg“ verknüpft gewesen. Der Verlauf des geplanten Radweges orientiert sich an der Straßentrasse, wird ab dem Bereich „Waldhof“ oberhalb der Straße geführt und bindet im Bereich Hubertuskapelle (gegenüberliegende Seeseite) in den bestehenden Weg ein. Eine Über- oder Unterführung soll ein gefahrenloses Kreuzen der Planseestraße zwischen dem Sägewerk Angerer und dem Rossrücken gewähren. Ein entsprechender Förderantrag an das Land wird gestellt. Wann mit der Errichtung des Radweges begonnen werden kann, hängt von den Genehmigungen ab. Hochstimmung herrsche ob dieser Aussichten beim TVB Naturparkregion Reutte, schwärmte Obmann Hermann Ruepp. „Derzeit  gelingt beim TVB alles! Und jetzt: Erst Brücke, dann Radweg – das wird gigantisch.“ Der Spatenstich für den Bauabschnitt 1 des Gesamtprojektes „Radwegverbindung Plansee-Reut-te “ ist gelungen, indes mussten die Projektpartner einräumen, dass sich das Verkehrschaos am Plansee – vor allem während der Sommermonate und bei schönem Wetter – damit wohl nicht verringern wird.
Innovativ und nachhaltig –  Seespitzbrücke neu
Die geplante Trassierung der Radwegverbindung Plansee-Reutte. Foto: Amt der Tiroler Landesregierung

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