Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Jahresbilanz der ARA Flugrettung

2023 wurden weniger Einsätze im Vergleich zu 2022 geflogen

Insgesamt flogen die Notarzthubschrauber der ARA Flugrettung, die an den drei Standorten Reutte, Fresach und Nassfeld stationiert sind, im Jahr 2023 2.364 Einsätze.Das bedeutet im Vergleich zum Jahr 2022 einen Rückgang der Einsätze um rund acht Prozent.
8. Jänner 2024 | von Sabine Schretter
Jahresbilanz der ARA Flugrettung
Die drei fliegenden Intensivstationen der ARA Flugrettung werden teilweise auch über ihren eigentlichen Einsatzradius hinaus alarmiert, weil die Möglichkeit der Windenbergung (auch bei Nacht) speziell im alpinen Raum bodengebundene Einsatzorganisationen deutlich entlastet. Foto: ARA/Kika
Insgesamt hob die gemeinnützige ARA Flugrettung im Jahr 2023 mit ihren drei Notarzthubschraubern zu 2.364 Einsätzen ab. Damit wurden 193 Einsätze (-8 Prozent) weniger geflogen als 2022. „Dieser leichte Rückgang bei den Alarmierungen ist unter anderem den zahlreichen Wetterkapriolen im letzten Jahr zuzuschreiben. Aufgrund des Schneemangels gab es beispielsweise allein im März in Reutte ein Minus um 50 Prozent im Vergleich zum Jahr davor“, bilanziert ARA-Geschäftsführer Thomas Jank. Ein weiterer Grund für die niedrigere Einsatzzahl 2023 führt Flugbetriebsleiter Herbert Graf an: Während man früher vor allem im angestammten Einsatzradius flog, werde man jetzt auch regelmäßig aus den anderen Bundesländern und dem benachbarten Ausland angefordert. Das wiederum sei auf die ausgeweiteten Dienstzeiten in die Nacht hinein sowie das Angebot der Windenbergung bei Nacht zurückzuführen. Als einziges ziviles Flugrettungsunternehmen in Österreich darf die ARA Flugrettung die Rettungswinde auch bei nächtlichen Bergungen zum Einsatz bringen. Speziell im alpinen Gelände stellt die Möglichkeit einer Windenbergung bei Dunkelheit einen extremen Vorteil für den Verunfallten und auch für die bodengebundenen Einsatzkräfte dar. Dauerte es früher oft Stunden, bis die Rettungskräfte unter enormen Anstrengungen und mitunter hohem Risiko bis zum Einsatzort vordringen konnten, so verkürzt sich ein solcher nächtlicher Einsatz am Berg durch die Verwendung der Winde nun erheblich.

STANDORTFRAGE IN REUTTE. Die im vergangenen Jahr neu aufgeflammte Diskussion um eine mögliche Verlegung des ARA-Standorts beim Krankenhaus in Reutte scheint aktuell verstummt zu sein. „Wir haben unsere Hausaufgaben in Sachen Standortsuche pünktlichst erledigt und dem Gemeindeverband bereits im Herbst eine Liste mit möglichen Alternativstandorten übermittelt. Weitere, wohl kostenintensive Projektschritte im Zusammenhang mit einer möglichen Standortverlegung können wir aber erst dann setzen, wenn uns der Gemeindeverband auch schriftlich bestätigt, dass wir spätestens 2027 unsere Station verlassen müssen. Wir haben im Laufe des Jahres 2023 mehrfach um eine solche schriftliche Bestätigung gebeten. Bis dato gab es darauf keine Reaktion des Gemeindeverbandes“, so sich der stellvertretende ARA-Geschäftsführer Andreas Grießer.
Bgm. Hanspeter Wagner, Obmann des Gemeindeverbandes Bezirkskrankenhaus Reutte, zeigte sich auf Anfrage der RUNDSCHAU verwundert ob dieser Aussage. „Es stimmt, wir haben noch nicht reagiert. Und das ganz bewusst, denn es muss erst alles im Verband besprochen werden.“ Auch glaube er nicht, das  „wir hier am Zug sind“. Fakt ist, dass der Vertrag mit der ARA Flugrettung 2027 ausläuft. Eine Anfrage an den Gemeindeverband Bezirkskrankenhaus Reutte, ob man am Standort BKH Reutte bleiben könne, sei vom Unternehmen ARA Flugrettung noch nie gestellt worden. Man wird reagieren, so Verbandsomann Bgm. Wagner, denn man nehme die Verantwortung als Gemeindeverband sehr ernst. Bei der Verbandsversammlung am 17. Jänner kommt das Thema jedenfalls zur Sprache. Nach eingehender Beratung wird dann auch eine Antwort folgen.

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