Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Mythen und Fakten zu Sonnenstrom, EEG und BEG

Wie kann man optimal vom Photovoltaik-Boom profitieren?

Am Dienstag, dem 9. Jänner, luden Radomir Gabric (Ratko) und Simon Larcher in der Bücherei Reutte zum Infoabend über Erneuerbare-Energien-Gemeinschaften und Bürger-Energie-Gemeinschaften ein. Was ist der Unterschied? Was ist das überhaupt? Wo liegen Vor- und Nachteile? Was hat das alles mit Energiespeichern zu tun? Vor zahlreichem, interessiertem Publikum wurden Fragen wie diese beantwortet.
15. Jänner 2024 | von Markus Arzl
Mythen und Fakten zu Sonnenstrom, EEG und BEG
Radomir Gabric (Ratko) und Simon Larcher (v.l.) erklären dem zahlreich erschienenen Publikum die Vorteile und Unterschiede der beiden Arten von Erneuerbaren-Energien-Gemeinschaften. RS-Foto: Arzl
Nein, man braucht seinen bestehenden Vertrag mit seinem aktuellen Energieversorger, bei uns vor allem mit den EWR, nicht zu kündigen, wenn man seinen Strom von einer EEG oder einer BEG beziehen möchte. Man darf das auch gar nicht, denn der bestehende Energieversorger bleibt nach wie vor ein wichtiger Partner. Das war der erste Mythos, den die beiden Redner gleich zu Beginn der Veranstaltung aufgelöst haben.

ENERGIESPEICHER. Im Prinzip könnten sich Photovoltaik-Anlagen-Besitzer eine Energie-Gemeinschaft wie eine riesige Batterie vorstellen. Selbst produzierter Sonnenstrom, der momentan nicht verbraucht wird, wird anderen Mitgliedern der Ener-giegemeinschaft zur Verfügung gestellt. Jener Anteil, der von diesen verbraucht wird, wird dem Produzenten gutgeschrieben. Wenn man selbst zu wenig Strom hat, kann man im Gegenzug Strom von der Energie-Gemeinschaft beziehen. Dabei fallen nur geringe Kosten für Leitungsnutzung und Abrechnung an. All das passiert im Prinzip, bevor der eigentliche Energieversorger überhaupt ins Spiel kommt. Ähnlich wie bei einer Solar-Batterie.

VERBRAUCHER SIND GEWINNER. Laut Simon Larcher sind die großen Gewinner einer Energie-Gemeinschaft die Verbraucher. Wenn die Sonne schön scheint, produzieren die meisten Photovoltaik-Anlagen-Besitzer gleichzeitig Überschüsse. Verbraucher, also Mitglieder ohne eigene Solaranlage, können dann automatisch auf große Mengen von günstigem erneuerbaren Strom aus der Gemeinschaft zugreifen.

STABILITÄT UND PREISE. Erklärtes Ziel der Energie-Gemeinschaften wäre es, möglichst konstante und faire Preise zu ermöglichen und regionale Strukturen zu stärken. Die Preise würden so gewählt, dass am Ende des Jahres kein Gewinn übrigbleibt. In diesem Quartal zahlt die EEG 10,5 Cent pro kWh, was meistens deutlich mehr als der Spot-Preis sein sollte. Verbraucher zahlen aktuell 12,59 Cent pro kWh, was ebenfalls fast konkurrenzlos günstig wäre.

EEG ODER BEG? Was ist der Unterschied zwischen einer Erneuerbaren-Energien-Gemeinschaft und einer Bürger-Energie-Gemeinschaft? Im Wesentlichen wäre dieser die Größe des Versorgungsgebietes. Bei der EEG-Lechtal hat man sich für eine Versorgungsebene entschieden, die im Wesentlichen das ganze Lechtal abdeckt, daher sehr niedrige Netzentgelte verursacht. Eine Bürger-Energie-Gemeinschaft kann österreichweit agieren, was auch z. B. Windkraft in der Nacht ins Spiel bringt.

VIELE WEITERE FRAGEN. Nach der Beantwortung vieler weiterer Fragen wurden Interessierte ermutigt, sich für weitere Informationen auch telefonisch an Ratko und Simon zu wenden.

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