Vor 110 Jahren
Am Mittwoch, dem 28. Mai 1913, fuhr die erste elektrische Eisenbahn in Reutte ein. Am Bahnhof wurde der mit diesem Festzug angereiste kaiserliche Statthalter Friedrich Graf von Toggenburg feierlich begrüßt. Diese Fahrt war nur als Besichtigungsfahrt geplant, da der fahrplanmäßige Betrieb erst am folgenden Tag aufgenommen wurde und „damit ein Werk technischer Vollkommenheit in Betrieb gesetzt, das unserem Land sicher wirtschaftliche Vorteile der mannigfachsten Art bringen wird“. (Ibk. Nachr., 28.5.1913) Als Generalunternehmer realisierte Ing. Dr. h. c. Josef Riehl (1842–1917) um 30 Millionen österr. Kronen diese „erste normalspurige Bahn mit elektrischer Triebkraft nach dem nunmehr in Österreich, in der Schweiz und im Deutschen Reich normierten Betriebssystem“. Projektiert hatte er mit ausgeprägtem Weitblick auch noch die Fernbahn Imst–Lermoos, die Lechtalbahn Reutte–Elbigenalp und die Reschenbahn Landeck–Mals. Was gäbe man heute für deren Realisierung! Dieser „Eisenbahnvater Tirols“ wurde unter anderem auch Ehrenbürger von Ehrwald und Lermoos.
Peter Linser
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