Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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„Wir wollen Sicherheitsbewusstsein wecken!“

Gefahren für Pistentourengeher lauern vor allem während der Pistenpräparieung

Die Bergwelt Hahnenkamm begeistert mit ihren Pisten nicht nur Skifahrer aus der Region und darüber hinaus, sondern lockt auch viele Pistentourengeher. Sie schätzen die Herausforderung des anspruchsvollen Aufstiegs gleichermaßen wie die hervorragend präparierten Abfahrten. Dass die Pisten während der Präparierung gesperrt sind und nicht begangen werden sollen, wird allerdings großteils ignoriert.
11. Dezember 2023 | von Sabine Schretter
„Wir wollen Sicherheitsbewusstsein wecken!“
Das Seil, an dem Pistengeräte hängen, kann zur großen Gefahr für Pistentourengeher werden. In der Bergwelt Hahnenkamm sind die Pisten daher während der Präparierung gesperrt. Eberhard Jehle,kaufmännischer Leiter der Bergwelt Hahnenkamm appelliert, diese Sperre zur eigenen SIcherheit nicht zu ignorieren. Foto: Bergwelt Hahnenkamm
Eberhard Jehle, der kaufmännische Leiter der Bergwelt Hahnenkamm, richtet daher den dringenden Appell an alle Tourengeher, die auf der Piste unterwegs sind, diese Warnungen ernst zu nehmen und zu beachten. „Wir haben absolut nichts gegen Tourengeher. Uns geht es um die Sicherheit der Wintersportler und den Schutz der Pistenarbeiter. Wir warnen nicht zum Spaß, sondern um schwere Unfälle zu vermeiden“, erklärt Eberhard Jehle gegenüber der RUNDSCHAU.

Die Gefahr, die man nicht sieht.
Eine große Tafel am Eingang zur Piste macht aufmerksam, dass täglich ab 16 Uhr bzw. 16.30 Uhr vier Pistengeräte im Einsatz sind. Da das Skigebiet der Bergwelt Hahnenkamm anspruchsvoll ist, gestaltet sich auch die Pistenpräparierung herausfordernd. Alle Pistengeräte hängen an der Winde, an einem bis zu 1.200 Meter langen Seil. Dieses Seil gräbt sich in den Schnee ein. Tourengeher sehen zwar die Pistengeräte, nicht aber das Seil. Genau diese Gefahren können die meisten Tourengeher nicht wirklich einschätzen bzw. unterschätzen sie. „Wenn ein Pistenraupenfahrer mit dem Gerät wendet, schnellt das Seil wie ein Geschoss aus dem Schnee. Man kann sich vorstellen, was passiert, wenn sich genau in dem Moment ein Tourengeher in Seilnähe befindet oder das Seil quert“, warnt Jehle. Unwissenheit und Unerfahrenheit sind das eine, Ignoranz ist das andere. Sehr oft sei zu hören: „Ich bin hier immer schon gefahren. Ich kenne mich hier aus und weiß, was ich tue“. Auch wenn man den Hahnenkamm wie seine  Westentasche kennt, ist es ein Spiel mit dem Feuer, die Warnhinweise zu ignorieren. „Uns ist es ein Anliegen, bei allen Tourengehern das Bewusstsein zu wecken, dass die Sperrung der Pisten zwecks Präparierung notwendig ist und Unfälle vermeiden soll“, sagt Eberhard Jehle. Ihm geht es aber auch um den Schutz der Mitarbeiter, für die es sehr belastend ist, zu wissen, dass  während ihrer Tätigkeit mit dem Pistengerät beinahe täglich Tourengeher unterwegs sind. Sie kennen und sehen die Gefahr, können aber nichts tun. „Die Pistenarbeiter sitzen in der Kabine, müssen das Gerät bedienen und konzentriert arbeiten. Sehen sie einen Tourengeher in einem gefährlichen Bereich, können sie ihr Gerät ja nicht verlassen. Leider müssen sie auch immer wieder Beschimpfungen über sich ergehen lassen. Dabei sorgen sie dafür, dass Wintersportler stets bestens präparierte Pisten vorfinden. Pisten sperren dienen daher nicht nur der Sicherheit der Tourengeher sondern auch dem Schutz der Pistenarbeiter.“

Trendsport Tourengehen.
Tourengehenen bzw. Pistentourengehen entwickelt sich immer mehr zu einem Trendsport. Viele Tourengeher sind aber nicht in der Lage, im freien Gelände abzufahren und gehen daher auf der Piste. Zwischen 17 Uhr und 22 Uhr seien die meisten von ihnen unterwegs. Einige aber auch zeitig in der Früh, „bevor sie zur Arbeit gehen“, weiß Eberhard Jehle. In der Bergwelt Hahnenkamm wird jeden  Dienstag ein „Tourenabend“ angeboten. „An den Tourenabenden fangen wir mit der Pistenpräparierung erst um 22 Uhr an. An diesen Abenden hat auch die Cillyhütte zum Einkehren geöffnet. Ich appelliere daher an alle Tourengehen, doch diesen speziellen Abend zu nutzen. Sie können dann ohne Gefahr gehen und die Tour genießen“, empfiehlt Jehle.
Mehr als mit der großen Warntafel und über die Homepage www.bergwelt-hahnenkamm.at aufmerksam zu machen, könne man nicht tun. An Spitzentagen sind bis zu 100 Pistentourengeher in der Bergwelt Hahnenkamm unterwegs. „Ein großer Vorteil bei uns ist, dass es keine Parkplatzgebühr gibt. Wintersportler schätzen auch die gewaltigen Verhältnisse. Gerade bei Neuschnee sind wir ein wahres Tiefschnee-Dorado. Darauf sind wir stolz. Dennoch muss der Sicherheitsgedanke mehr ins Bewusstsein rücken. Wir wollen und können den Berg nicht sperren. Uns sind Pistentourengeher genauso wie Pistenskifahrer herzlich willkommen. Um die Sicherheit zu gewähleisten, müssen wir aber die Pisten während der Präparierung sperren. Damit Tourengeher dennoch auf ihre Kosten kommen, bieten wir den Tourenabend an. Bitte nutzt diesen auch“, appelliert er abschließend. “ Alle Infos unter: www.bergwelt-hahnenkamm.at

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