Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Adelig aber gefährlich – Miss Sophie lädt ein

Die Volksbühne Telfs feierte die Premiere von „Dinner for one - killer for five“, einer schonungslosen Krimifarce

„Dinner For One“ ist einfach Kult! Aber warum muss Butler James an Silvester immer in die Rollen von Miss Sophies verblichenen Freunden schlüpfen? Steckt vielleicht mehr hinter der Geschichte, eventuell sogar Mord? Die Volksbühne Telfs stellte sich mit ihrem aktuellen Stück „Dinner for one – Killer For Five" am Freitag genau diese Frage. Bei der Premiere im Kranewitter Stadl war das Publikum sogleich gefesselt von dem spannenden Theaterstück unter der Regie von Manfred Sonntag, der zugleich das detailgetreue Bühnenbild gestaltet hatte.
10. Oktober 2023 | von Von Christina Hötzel
Adelig aber gefährlich – Miss Sophie lädt ein
Die alte Miss Sophie und ihr Butler James Mc Mullen wie man sie aus „Dinner For One“ kennt. Doch warum gibt es am Esstisch nur leere Stühle? RS-Foto: Hötzel
Von Christina Hötzel

„Bei uns auf dem Lande geht es sterbenslangweilig zu“, erklärt die junge Miss Sophie (Christine Tscherner) Chefinspektor Holmes (Seppi Repetschnig).  Doch warum lächelt sie dabei so maliziös, und warum verschwinden all ihre Galane auf mysteriöse Weise. Butler James (Walter Eder) spielt ebenfalls eine höchst undurchsichtige Rolle und neigt, laut der Aussage seiner Dienstgeberin, zu Gewalt und Alkoholismus. Bei dem toten Admiral von Schneider, auf dem Polofeld, ist nicht einmal sicher, ob er vom Panzer überfahren oder mit dem Poloschläger ins Jenseits befördert wurde. Für Holmes und Constable Oggerty  (Salvin Mullur) wird der Plot immer verzwickter. Doch tapfer ermitteln sie weiter, während ihre zwei Hauptverdächtigen von Geistern geplagt werden.

ENDE OFFEN? Ob James oder Miss Sophie tatsächlich alle um die Ecke gebracht haben, oder ob sie sich letztendlich als unschuldig erweisen, wird natürlich nicht verraten. Die Zuschauer fieberten mit und stellten ihre eigenen Ermittlungen an. In den liebevoll ausgewählten, stilechten Kostümen wirkte das ganze Ensemble noch überzeugender. Regisseur Manfred Sonntag hatte das Krimihörspiel nach dem Roman von Michael Koglin extra für die Telfer Bühne adaptiert. So wurde es zu einer schonungslosen Krimifarce, bei der die zwei Hauptverdächtigen immer neue Alibis aus dem Hut zauberten, um Miss Sophies bröckelnde aristokratische Fassade zu retten. Triumphiert am Ende kriminelle Energie oder kriminalistischer Scharfsinn? Spitzzüngig und humorvoll nahmen die Dialoge immer wieder Schwung auf. Einen rechten Budenzauber vollführte Hellseher Mr. Winterbottom (Wolfgang Lamprecht). Wenn er nicht gerade die Karte mit dem Sensenmann aus dem Tarot zog, rannte er wild fuchtelnd über die Bühne. Angeheizt durch viel irischen Whiskey, der aus so manchem Geheimversteck hergezaubert wurde, gaben sich die schrulligen Charaktere ein spannendes Stelldichein.

ZUM 90. GEBURTSTAG ODER DEUTLICH JÜNGER. Miss Sophie betört und hält Hof auf Rosen Manor, ihrem Landsitz. Mit seinen Ölgemälden und opulenten Tapeten, Wandleuchtern und dem alten Telefon wirkte das Bühnenbild sehr authentisch. Das Publikum fühlte sich gleich wohl. „The same procedure as every weekend.“ Weitere Spieltermine sind am 13., 14., 20., 21., 22., 27. und 28. Oktober. Kartenvorbestellung unter: 0677/ 64 81 96 71.
Adelig aber gefährlich – Miss Sophie lädt ein
Wohin ist Fitnesstrainer Archibald Pommeroy so plötzlich verschwunden. Hatte er gar ein Techtelmechtel mit James, fragten sich sein Vater und Holmes. RS-Foto: Hötzel
Adelig aber gefährlich – Miss Sophie lädt ein
Constable Oggerty stieß mit Chefinspektor Holmes auf seinen Undercover-Einsatz im Milieu an. Er versuchte, nicht nur den Tod Pommeroys aufzuklären. RS-Foto: Hötzel
Adelig aber gefährlich – Miss Sophie lädt ein
Mit Tarotkarten und Wünschelroute probierte der Hellseher Mr. Winterbottom dem Geisterproblem von Miss Sophie und Butler James auf die Spur zu kommen. RS-Foto: Hötzel

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