Von Nina Zacke
Ein Buch, eine Bühne, ein Autor, ein Publikum: Darum ging es vergangenes Wochenende beim zweiten Literaturfestival „fabula rasa“ in der Marktgemeinde Telfs. Unter dem Motto „Das Dorf ist wie das Internet, es vergisst nichts“ lasen Autoren drei Tage hintereinander auf der schönen, holzverkleideten Bühne in der Bücherei und Spielothek. Und das kulturell interessierte Publikum zeigte sich begeistert.
DER KRIMI ZUM SCHLUSS. Den Abschluss des Festivals bildete die Lesung des österreichischen Krimiautors Thomas Raab aus seinem Buch „Peter kommt später“. Schon in dem Einleitungsgespräch mit Büchereimitarbeiterin Maria Waldhart erfuhr man so Einiges über den Wiener Schriftsteller: Etwa, dass Thomas Raab sein neues Buch – welches im Herbst erscheinen wird – teilweise auf seinem sechs-Meter-langen Boot in Italien geschrieben hat. Dass sein Lieblingsessen zerquetschte Erdäpfel mit Butter und Salz sind, weil seine Oma väterlicherseits dieses Gericht immer für ihn gekocht hat und es für ihre Liebe steht. Und dass er immer noch auf die Straße gehen könne, weil ihn niemand erkenne, witzelte Raab. An diesem lauen Samstagabend wurden nicht nur die Kriminervenfasern der rund vierzig Festivalgäste angeregt, auch die Lachmuskeln aktivierte der Hobby-Kabarettist an diesem Abend ordentlich. Und das schon gleich zu Beginn der Lesung. Nachdem er den ersten Satz des Buches vorgelesen hat, las er einen über fünfzehn Zeilen langen ersten Satz, den sein Lektor verworfen hat. Dazu merkte der 53-Jährige an, dass man den Satz aber weiter hinten im Buch wiederfinde, weil: „Ich schmeiße nichts weg“. Und als Raab gerade mit großartigem schwarzen Humor von der alten Huberin und ihrer alkoholischen Mischung von Sekt und Eierlikör erzählte, musste der Autor diese interessante Mischung auch gleich selber kosten. Denn Maria Waldhart kam mit einer Flasche Eierlikör, einer Flasche Sekt und zwei Gläsern auf die Bühne. Gelächter inklusive. Nach gut zwei Stunden wurden dann noch Dankesworte ausgesprochen, viel umarmt und auf den erfolgreichen Abschluss eines wichtigen und großartigen Literaturevents in Telfs angestoßen, das nur durch die Arbeit von Büchereileiterin Nadja Fenneberg und ihrem Team möglich ist. Danke!
Nach der Lesung von Thomas Raab gab es noch eine herzliche Umarmung für Büchereileiterin Nadja Fenneberg. RS-Foto: Zacke