Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Ein Jahr Klimaräte – eine stolze Bilanz

Die Klimaräte aus Leutasch und Reith b. Seefeld stellten bei ihren Erhebungen die Energieeffizienz in den Fokus

Basierend auf der Idee des Österreichischen Klimarates haben letztes Jahr drei regionale Klimaräte in Tirol getagt: Jeweils rund 20 zufällig ausgewählte Personen aus den Gemeinden Volders und Wattens, Leutasch und Reith bei Seefeld (Bezirk Innsbruck-Land) und den „KLAR!-Kaunergrat“-Gemeinden Fließ, Kauns, Kaunerberg, Kaunertal, Prutz und Faggen (Bezirk Landeck) erarbeiteten konkrete Lösungsvorschläge, um ihre Region klimafreundlicher und nachhaltiger zu gestalten. Seit der Übergabe dieser Empfehlungen an die politischen Vertreter der Gemeinden wie Gemeinderat, Planungsverband oder die Regionalmanagements ist nun knapp ein Jahr vergangen, und es liegen erste Zwischenergebnisse zur Umsetzung vor.
23. April 2024 | von Gebi G. Schnöll
Ein Jahr Klimaräte – eine stolze Bilanz
Die „letzte Meile“ vom Seefelder Bahnhof zum Skigebiet kann auch mit den Öffis bewältigt werden. Foto: TVB Seefeld
„Die drei Klimaräte in Tirol haben praktische Maßnahmen erarbeitet, die die Lebensqualität in ihren Regionen verbessern können und zum Schutz unseres Klimas beitragen. Durch ihre Arbeit leisten sie einen wertvollen Beitrag – auch in Sachen Bewusstseinsbildung vor Ort. Dass die Maßnahmen auch von den Gemeinden so gut angenommen und konsequent umgesetzt werden, zeigt, dass auch in der lokalen Politik ein hohes Bewusstsein für die Notwendigkeit solcher Maßnahmen vorhanden ist. Ich unterstütze die Vorhaben und freue mich auf die weitere Umsetzung“, so Klimaschutzlandesrat René Zumtobel. Zentrale Punkte des Klimarates für Wattens und Volders sind der Ausbau der Begegnungszone in Wattens sowie attraktive Fuß- und Radwege zwischen beiden Gemeinden. Für die Ausweitung der Begegnungszone in Wattens wurde im vergangenen Jahr bereits ein begleitender Prozess zur Dorfkernentwicklung gestartet. Zusätzlich stehen für die Klimaräte weniger Neuversiegelung, die Rücknahme von Bodenversiegelung und Ausgleichsmaßnahmen auf der Agenda. Demnächst soll zwischen Wattens und Volders eine Sportanlage mit mehr Grünanteil neugestaltet werden. Darüber hinaus setzt sich die Gemeinde dafür ein, den asphaltierten Innenhof der Volksschule „Wattens Höralt“ gezielt gegen die sommerliche Überhitzung umzugestalten. Im Sommer 2024 soll der Innenhof naturnah gestaltet werden. Ziel der Gemeinde Wattens ist es auch, e5-Gemeinde zu werden. Volders ist bereits seit 1999 Teil des e5-Programmes und eine von insgesamt vier Tiroler Gemeinden, die mit vier „e“s ausgezeichnet sind.

ENERGIEEFFIZIENTE GEMEINDEN. Für den Klimarat von Leutasch und Reith b. Seefeld standen Maßnahmen zur Energieeffizienz im Fokus. Im vergangenen Jahr wurde erfolgreich eine Genossenschaft, die „Energiegemeinschaft Seefelder Plateau“, gegründet, um den selbst erzeugten erneuerbaren Strom aus einem Trinkwasserkraftwerk und einer großflächigen Photovoltaikanlage in der Region einzusetzen. Darüber hinaus hat der Gemeinderat von Leutasch eine Umwelt- und Energieförderrichtlinie beschlossen. Die im Förderkatalog angebotenen Förderungen der Gemeinde sollen zusätzlich zu den Landesförderungen einen Anreiz zum Energiesparen bieten und beispielsweise den Einbau ökologischer Heizsysteme vereinfachen. Darüber hinaus haben die Gemeinden des Seefelder Plateaus beschlossen, sich als Klima- und Energiemodellregion (KEM) zu bewerben. Ein entsprechender Förderantrag wurde in den vergangenen Monaten mit Unterstützung durch das Regionalmanagement Innsbruck-Land ausgearbeitet. Darin enthalten sind Maßnahmen zur Verkehrsreduktion wie etwa die geplante Einführung eines Anrufsammeltaxis. Die Entwicklung zu einer umweltbewussten Urlaubsregion ist eine weitere Empfehlung des Klimarats und wird aktiv vorangetrieben.

„KLAR! KAUNERGRAT“: ERNÄHRUNG UND LANDWIRTSCHAFT ALS KERNTHEMEN. Eine der zentralen Empfehlungen des Klimarats der „KLAR!-Kaunergrat“-Gemeinden ist es, ein verstärktes Bewusstsein für Klimaschutz und Ernährung in der Bevölkerung zu schaffen. Der Klimarat der „KLAR!-Kaunergrat“-Gemeinden kann bereits auf vier erfolgreiche Klimastammtische mit der Bevölkerung zurückblicken, die der Bewusstseinsbildung und dem Informationsaustausch dienen und die sich mit den Themenschwerpunkten Biodiversität, klimafitte Gärten und dem Thema „Lebensmittel haltbar machen“ auseinandergesetzt haben. Weitere Treffen sind bereits geplant, unter anderem ein „Ackerspaziergang“ bei einem Bio-Gemüsebauern aus der Region. Vorarbeiten gibt es hinsichtlich der Einrichtung eines Regio-Marktes gemeinsam mit der Landwirtschaftskammer Landeck, bei dem Landwirte aus der Region künftig ihre Produkte anbieten können. „Ich finde es toll, dass sich viele Menschen in Tirol aktiv beteiligen und in ihren Regionen etwas zum Besseren verändern wollen. Die Klimaräte haben sehr konkrete Lösungsvorschläge erarbeitet und an die Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger übergeben und arbeiten gemeinsam mit ihnen an der Umsetzung“, so Landesrat Zumtobel.
Ein Jahr Klimaräte – eine stolze Bilanz
Umweltlandesrat René Zumtobel unterstützt das Engagement der Klimaräte. Foto: Land Tirol/Steinlechner

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