Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Herausforderungen durch Naturgefahren

Neben der schwierigen Wirtschaftslage beschäftigt die Gemeinde Gries im Sellrain auch der Klimawandel

Für eine kleine Gemeinde hat Gries im Sellrain in letzter Zeit zahlreiche Projekte verwirklicht. Eine große Herausforderung für die Zukunft sieht Bürgermeister Hans Motz im Gespräch mit der RUNDSCHAU in den Naturereignissen, die durch den Klimawandel zunähmen. Wind, Lawinen und Steinschläge sind nicht nur eine Gefahr für die Einwohner des gesamten Sellraintals, sondern die Schutzmaßnahmen, wie die Verbauung der Melach und die Errichtung eines Dammes, belasten das Budget.
30. Jänner 2024 | von Christina Hötzel
Herausforderungen durch Naturgefahren
Im Ortsteil „Untermarendebach“ wird ein Damm, der vor Lawinen und Steinschlag schützt, errichtet. RS-Foto: Hötzel
Unverzichtbar für die Gemeinde ist ihr Kleinskigebiet, der Sonnenberg-lift. Der hat erst kürzlich eine zweite Schneekanone erhalten. „Der Lift ist sehr wichtig für Einheimische, Gäste und Sportvereine. Ihn zu erhalten wird schon aufgrund des Klimawandels eine Herausforderung, genau wie bei der Loipe und der Rodelbahn“, glaubt Hans Motz. Positiv ist, dass der Innsbruck Tourismus viele neue Akzente für die Entwicklung des Sellraintals gemeinsam mit dem Kühtai gesetzt hat, ab dem Sommer wird davon schon einiges umgesetzt. „Momentan steht ein wirtschaftlich schwieriges Jahr vor uns, durch die Unterstützung von Land und Bund können wir trotzdem einige Projekte angehen. Die Straßenbeleuchtung wird zu 100 Prozent auf LED umgestellt, und der Breitbandausbau wird vorangetrieben mit einer Fertigstellung der Hauptleitung im Zentrum“, beschreibt der Bürgermeister.
 
GROSSE PROJEKTE FÜR KLEINE GEMEINDE. In spannenden Planungen steckt die Gemeinde mit einem Blaulichtzentrum, in dem die Freiwillige Feuerwehr Gries, die Bergrettung Sellraintal sowie der Bauhof Platz finden sollen. Die Planung und Gespräche gehen 2024 weiter. „Das ist schon ein sehr großes Projekt für so eine kleine Gemeinde, aber auch hier arbeiten wir eng mit dem Land zusammen“, erklärt Motz. Von den Talbürgermeistern wird sowieso die Zusammenarbeit der drei Gemeinden forciert. Ein Projekt, das angedacht ist, ist ein regionaler Recyclinghof. Momentan sind die Bürgermeister sowieso in ständigem Austausch aufgrund des Anrechts auf Bildung und Betreuung für Kinder ab zwei Jahren ab 2026. „Die drei Gemeinden werden dieses Thema im Sellrain angehen. In Gries haben wir einen Kindergarten und eine Volksschule für Kinder aus Gries und St. Sigmund. Sellrain verfügt über eine Kinderkrippe,  einen Kindergarten sowie eine Volksschule mit Hortbetreung. „Die Gemeinden des Sellraintals werden die Nachmittags- und Ferienbetreuung gemeinsam umsetzen und ausbauen“, betont der Bürgermeister. Ab 45 Kindern müsste auch die Volksschule dreiklassig werden.
 
EINIGE ARBEITSPLÄTZE UND NAHVERSORGER IM ORT. Im Gewerbegebiet ist noch ein Grundstück frei. Mit der Tischlerei Holzknecht als Leitbetrieb dort, einem Schlosser, einem Zimmermannsbetrieb und einer KFZ-Werkstatt bleiben Arbeitsplätze im Dorf, und diesen Effekt könnte ein weiterer Betrieb noch verstärken. Als Nahversorger konnte man im vorigen Jahr die Firma „ADEG“ mit Andrea Lechner gewinnen. Die Versorgung des Sellraintals ist der Gemeinde sehr wichtig. Ein großes Problem bleiben die Naturgefahren. Die Mellach wurde mittlerweile sehr gut verbaut. Im Ortsteil Untermarendebach ist ein Schutzdamm im Bau, und die Sanierung eines Wildbaches steht an. Wichtig sei es, den Schutzwald zu erhalten. Nach den Windereignissen im Juli 2023 ist sehr viel Schadholz aufzuarbeiten. Der Wald ist wichtig zum Schutz vor Steinschlag und Lawinen. „Der Klimawandel wird uns künftig stark fordern“, glaubt Motz.
Herausforderungen durch Naturgefahren
Der „Sonnenberglift“ ist als lokales Skigebiet für Einheimische, Gäste und Vereine sehr wichtig. RS-Foto: Hötzel
Herausforderungen durch Naturgefahren
Bürgermeister Hans Motz arbeitet eng mit den anderen Talbürgermeistern zusammen. Foto: Die Fotographen

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