„Wir können stolz berichten, dass wir nunmehr auch ein Teil der EPM-Familie sind. Das EPM-System vereint viele Vorteile in sich: Auf der einen Seite können Übergriffe oder Sichtungen von Raubtieren sehr einfach festgehalten werden und auf der anderen Seite können wir alle Bauern im Umkreis eines Vorfalles unverzüglich warnen. Dadurch, dass europaweit mehr als 712 registrierte EPM-Nutzer Daten in Echtzeit eingeben, ist das Tool immer auf dem aktuellsten Stand. Jeder kann, nach erfolgter Registrierung, Daten in das System eingeben. Wobei unterschieden wird, ob es sich um eine Sichtung oder einen Übergriff handelt. Bei jeder Meldung wird die Zuverlässigkeit der Meldung definiert. Dies kann aufgrund von Fotos, DNA-Proben oder zB. durch Bestätigung des Tierarztes gemacht werden. Ebenso können die Art des Raubtiers sowie die jeweilige Tierart und die Anzahl der betroffenen Nutztiere exakt eingegeben werden. Weiters können auch Videos und/oder Bilder im System hinterlegt werden. Wolfsrudel werden gesondert in der Karte dargestellt“, erklärt Stefan Brugger, der Obmann der „Weidezone Tirol“.
ADMINISTRATOR PRÜFT EINGABEN. Damit keine „Fake News“ im System eingepflegt werden, wird jede Meldung von eigenen Administratoren angesehen und erst nach eingehender Überprüfung freigeschaltet. „Seit Jahren wird schon gesprochen, ein Monitoring im Alpenraum ins Leben zu rufen. Mit dieser Internetseite ist das europaweit bereits erreicht. Aktuell mit 9. April sind 26.406 Meldungen von insgesamt 714 Nutzern aus ganz Europa im System“, listet Brugger auf. Mittels verschiedener Suchparameter besteht die Möglichkeit, Übergriffe oder Sichtungen in einem bestimmten Gebiet oder kalendarisch zu filtern. So kann man sich relativ einfach einen Gesamteindruck verschaffen. „Neben der Visualisierung von einzelnen Vorkommnissen ist es für uns wichtig, dass bei jeder Meldung sofort eine Warnung an registrierte Benutzer im Umkreis bis zu 100 Kilometer verschickt wird“, erläutert der „Weidezone Tirol“-Obmann.
JEDER KANN DATEN LIEFERN. In einem zweiten Schritt wird die Internetseite bei allen Mitgliedern der „Weidezone Tirol“ beworben. Künftig sollen alle Vorkommnisse in deren Region in das System einpflegen. „Wir haben uns auch an die Politik und unsere Standesvertreter gewandt und laden sie ein, mit diesem Informationstool zu arbeiten. Gerne stellen wir das System und die Anwendung den diversen Zuchtverbänden in Tirol vor. Wir werden auch den Kontakt mit der Jägerschaft suchen, damit auch Übergriffe an Wildtieren künftig eingepflegt werden. Je mehr Daten im System sind, umso klarer ist das Bild, wo sich die Raubtiere aufhalten“, hält Stegan Brugger weiters fest, und er betont: „Wir stehen kurz vor der Weidesaison und sind uns absolut im Klaren, dass damit auch die Übergriffe auf Nutztiere wieder beginnen werden. Es ist uns wichtig, aufzuzeigen, wo Raubtiere sich aufhalten und wo es Übergriffe auf Nutztiere gibt. Die Registrierung bei der ‚Europäischen Raubtier Karte‘ ist kostenlos und jeder kann bereits nach ein paar einfachen Schritten Meldungen in das System einpflegen!“ Die „Weidezone Tirol“ hat kurze Schulungsvideos angefertigt, die zeigen, wie mit dem System umgegangen werden kann. „Wir freuen uns auf möglichst viele Teilnehmer und seriöse Meldungen im System“, so Stefan Brugger abschließend.
Die Videos, wie auch der Link zur Internetseite, sind auf der Homepage abrufbar: https://www.weidezone.tirol/downloads
Die Almsaison steht vor der Tür. Auch heuer wird es auf den Weiden wieder blutige Szenarien geben. RS-Foto: Schnöll
„Weidezone Tirol“-Obmann Stefan Brugger setzt auf die „Europäische Raubtier Karte“. RS-Foto: Schnöll