Von Nina Zacke
Um die heuer eröffnete Fußgängerzone zu erweitern und das architektonisch moderne Telfer Ortszentrum in Richtung Osten aufzuwerten, wurde vergangenen Donnerstag zwei weiteren großen Bauprojekten zugestimmt. Dafür beschloss der Gemeinderat mehrheitlich den Flächenwidmungs- und Bebauungsplan und gab dem voraussichtlichen Baustart im Herbst nächsten Jahres grünes Licht. Die fünf geplanten Gebäudekörper, die vom gemeinnützigen Wohnbauträger TIGEWOSI und dem Projektentwicklungsunternehmen PRISMA umgesetzt werden, sollen Soziales, Wohnen und Wirtschaft unter ein Dach bringen. Damit entsteht in Zukunft mit dem Projekt „Quartier Untermarkt/ Rosengasse“ – so die Bezeichnung der Projektbetreiber – ein weiterer städtebaulicher Knotenpunkt.
„QUARTIER“ MIT MEHRWERT. Mit dem sogenannten „Quartier Untermarkt/ Rosengasse“ wird die Ausweitung der Begegnungszone in den Osten ermöglicht. Die Grundlage für die Realisierung der Projekte ist die Begradigung und Verlegung der Saglstraße nach Osten, die bereits im Verkehrskonzept 2035 verankert ist. Geplant sind Zentrumsprojekte mit sozialem Mehrwert. So sollen etwa der Sozial- und Gesundheitssprengel (SGS) Telfs und Umgebung, das „Telfer Wohnzimmer“ sowie voraussichtlich die Vinzenzgemeinschaft untergebracht werden. Darüber hinaus bieten die neuen Gebäude Platz für Wohnungen, aber auch für Gastro- und Handelsflächen sowie Büroräumlichkeiten für Dienstleistungsunternehmen, Start-Ups oder Co-Working-Spaces. Für Bürgermeister Christian Härting sei das neue Quartier durch die vielseitige Nutzung der Objekte für Telfs bzw. für alle Generationen ein Gewinn. Darüber hinaus können damit „zwischen 50 und 80 neue Arbeitsplätze geschaffen werden“, verdeutlicht Härting den sozialen Mehrwert.
ERWEITERTE BEGEGNUNGSZONE. Im Bereich des Fugger-Areals entstehen drei Gebäude, die vom Projektentwicklungsunternehmen PRISMA umgesetzt und vom Architekturbüro Aicher konzipiert werden. Entstehen werden architektonisch transparente Wohn- und Geschäftsgebäude mit drei bis vier Geschossen. Der begrünte, öffentliche Platz zwischen den Bauwerken wird vom Westen sowie vom Süden zugänglich sein und soll, in Anlehnung an die Fußgängerzone, ein Ort der Begegnung werden. An der Rosengasse ist ein dreigeschossiges Haus für den Sozial- und Gesundheitssprengel Telfs und Umgebung und all seine Einrichtungen geplant, das von der TIGEWOSI umgesetzt wird. Das Telfer Wohnzimmer (derzeit im Noaflhaus beheimatet) und eventuell die Vinzenzgemeinschaft sollen ebenfalls neue Räumlichkeiten erhalten. Optisch ist der Bau dem PRISMA-Projekt angepasst, wie Architekt Raimund Wulz (Telfer Architekturhalle) im Gemeinderat erklärte. Im viergeschossigen Gebäude am Widumanger werden Wohnungen für betreubares Wohnen untergebracht.
JAHRHUNDERTCHANCE MITTEN IM DORF. Fast einstimmiges Lob gab es von Seiten des Gemeinderates. So bezeichnete GV Silvia Schaller das Projekt als „Jahrhundertchance mitten im Dorf“. Vize-Bgm. Johannes Augustin freute sich darüber, dass hier „Soziales ins Zentrum gerückt“ wird. Für GR Alexander Schatz brauche es für derartige Großprojekte Mut und Weitblick, und beides lege man hier an den Tag: „Für Telfs und für das Zentrum bedeutet das geplante Quartier eine enorme Aufwertung. Ein extrem spannendes Projekt, wodurch Soziales, Wohnen und Dienstleistungen aufeinandertreffen.“
Das PRISMA-Projekt am Fugger-Areal. Foto: Visualisierung PRISMA