Rundschau - Oberländer Wochenzeitung
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Das Obere Play Off wurde zur Sperrzone

Eine Runde vor Ende des Grunddurchgangs haben Kematen, Telfs und Völs bereits alle Chancen auf die Top Sechs verspielt

Selten war das Ost-West-Gefälle derart deutlich sichtbar, wie in der laufenden Regionalliga Tirol-Saison. Kein einziges Team westlich von Wattens qualifizierte sich für das Obere Play Off. Das Untere Play Off wird für Kematen, Telfs und Völs dagegen mit Ausnahme von den Spielen in Wörgl und Kundl zur „Meisterschaft der kurzen Wege“.
9. April 2024 | von Alex Dosch
Das Obere Play Off wurde zur Sperrzone
Die Völser Hintermannschaft rund um Franz Gruber (links) hatte gegen St. Johann ordentlich zu tun. Foto: sportszene.tirol
SK ST. JOHANN – SV TELFS, Samstag, 13. April, 16.00. Im letzten Spiel des Grunddurchgangs geht es für Telfs nochmals in die Ferne, ins 122 Kilometer entfernte St. Johann. In den letzten zwei Duellen mit den Unterländern fielen nicht weniger als 13 Treffer. Dem 5:1 zuhause im Mai 2019 folgte im Vorjahr eine 2:5-Heimklatsche.
Dass es für die „Säbelzahntiger“ nur noch ein besserer Test für das Untere Play Off ist, liegt daran, dass sich Kovacevic & Co. im Spiel der letzten Chance Fügen mit 1:2 geschlagen geben mussten. „Diese Niederlage ist extrem bitter, weil wir die eindeutig bessere Mannschaft waren. Aber leider sind wir wieder einmal den Chancentod gestorben“, kreidete Trainer Marcel Schreter seiner jungen Mannschaft auch eine gewisse Naivität an. „Die Jungs haben brav gespielt. Aber genau das ist das Problem. Brav ist in der Regionalliga einfach zu wenig. Wie es geht, hat uns Fügen eindrucksvoll gezeigt. Die haben einen Kuen, einen Gründler – das sind abgezockte Spieler, die aus wenigen Chancen Tore machen. Wir dagegen lassen die besten Chancen aus.“
So scheiterte etwa der Torschütze zum zwischenzeitlichen Ausgleich, Matej Dretvic, nicht nur einmal an Fügen-Goalie Patrick Schiestl. Auch Fabian Schreter fand im Zillertaler Schlussmann seinen Meister. Das Spiel war dann auch noch eine Dreiviertelstunde lang unterbrochen, nachdem sich Fügens Servan Bingöllu nach einem Zusammenprall mit Telfs-Keeper Jonas Weeber ein langes Cut zugezogen hatte und mit der Rettung abtransportiert werden musste.

FC VOLDERS – SV BÄCKER RUETZ KEMATEN, Samstag, 13. April, 16.00. Mit Volders wartet im letzten Spiel des Grunddurchgangs nicht nur der Tabellenzweite, sondern auch eine enorm heimstarke Mannschaft. Das jüngste 1:2 gegen Ebbs war die erste Heimpleite nach zuvor 25 ungeschlagenen Spielen in Folge. Im Herbst musste sich Kematen zuhause mit 2:3 geschlagen geben. „Wir haben schon öfters bewiesen, dass wir immer für eine Überraschung gut sein können. Auch gegen Volders“, hofft Trainer Sammy Glatz auf ein „gutes Spiel und einen überzeugenden Auftritt meiner Mannschaft“.
Den bekam Kematens Coach beim souveränen 4:1-Erfolg über Schlusslicht Wörgl zu sehen. „Das, was wir uns vorgenommen haben, haben wir von der ersten Minute an umgesetzt. Wir wollten viel Ballbesitz haben, druckvoll nach vorne spielen und attraktiven Fußball bieten. Das ist uns gelungen.“ Lediglich in der Phase, wo den Gastgebern per Freistoß der Anschlusstreffer zum 1:2 gelang, wackelte die Defensive etwas. „Da hat Wörgl etwas druckvoller agiert. Aber spätestens mit dem 3:1 durch Maximilian Plattner, nach toller Vorarbeit des wieder einmal bärenstarken Matteo Peternell, war die Partie entschieden“, so Glatz.
Dass es trotz der jüngsten, guten Ergebnisse nicht für das Obere Play Off reichte, schmerzt nur marginal. „Natürlich war die Hoffnung noch da, dass Telfs Fügen schlägt und wir noch eine theoretische Chance haben. Aber jetzt konzentrieren wir uns auf das Untere Play Off und wollen dort gute Spiele abliefern.“

VÖLSER SV – WSG TIROL JUNIORS, Samstag, 13. April, 16.00. Von den letzten neun Duellen konnte Völs nur zwei für sich entscheiden, gleich vier endeten remis. So auch das Hinspiel (0:0). Trainer Alexander Pfurtscheller gibt sich ob der jüngsten Verletzungsmisere – gegen St. Johann fehlten zehn Akteure – nur wenig optimistisch. „Sie wollen Fußball spielen, und wir werden versuchen, das Spiel zu zerstören und ihnen die Schneid abzukaufen. Viel anderes bleibt uns nicht übrig.“
Wie überhaupt der Fokus in Völs weniger auf die aktuelle als vielmehr bereits auf die neue Saison gerichtet ist. „Wir sind gut beraten, jetzt schon in Richtung Sommer zu blicken. Und das tun wir. Wir werden schauen, wer nächste Saison noch die Schuhe für Völs schnürt und wer von den Jungen aus der zweiten Mannschaft den Sprung ins Boot schafft.“
Ein Boot, das gegen ein zugegebenermaßen starkes St. Johann, einen ordentlichen Schiffbruch erlitt! Entsprechend geknickt zeigte sich der Völs-Coach nach der 1:5-Schlappe. „Es ist schwer so viele Ausfälle zu ersetzen. Dafür ist unser Kader nicht breit genug. Letztendlich konnten wir mit dem Aufgebot nur gewinnen. Und im Grunde haben es die Jungs brav gemacht. Nur ist halt brav gegen eine Mannschaft mit der Klasse von St. Johann und zahlreichen Unterschiedsspielern zu wenig. Das ist so dann auch zu akzeptieren.“

Die Ergebnisse der 21. Runde: Telfs – Fügen 1:2 (0:1). Tore: Dretvic (54.); Fuchs (42., 58.). Wörgl – Kematen 1:4 (0:2). Tore: Schulnig (67.); Wurzer (6.), Bucher (36.), Plattner (72., 92.). Völs – St. Johann 1:5 (0:2). Tore: Riehle (60.); Pauli (4., 58.), Krimbacher (18.), Lacic-Klaric (57.), Gurschler (89.). Rot: Mayr (85. Foul/Völs), M. Markt (93. Torraub/Völs).    
Das Obere Play Off wurde zur Sperrzone
Tobias Feldkirchner (vorne) & Co. versuchten sich nach Kräften zu wehren. Foto: sportszene.tirol

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