Am Mittwoch letzter Woche lud der Bezirks-Trachtenverband Oberland und Außerfern zum Maitanz und im Rahmen dessen die Tarrenzer Schuhplattlergruppe „Die Starkenberger“ zu ihrem 50-Jahr-Jubiläum. Zahlreiche in Tracht gekleidete Volkstanzbegeisterte, darunter 13 Gastgruppen, bevölkerten den fast voll besetzten Tarrenzer Mehrzwecksaal.
Rund 40 Tanzpaare nahmen die große Tanzfläche in Beschlag und tanzten, von der „Sautner Tanzlmusig“ musikalisch begleitet, schier ohne Unterlass. Nach einem „Allgemeinen Walzer“ als „Auftanz“ folgten Båarische Tänze wie das „Hiatermadl“, die „Sternpolka“, der „Siebenschritt“ oder als Walzer der „Pascheter Zwåaschritt“, der „Tätscher“ und „Zwiefacher“ und als Polka der „Haxenschmeißer“ oder der „Jägermarsch“, um nur einige zu nennen. In den Pausen gab es einen Auftritt der gastgebenden „Starkenberger“ und zahlreiche Ehrungen.
Mit der Ausrichtung des traditionellen Maitanzes betraut wurden „Die Starkenberger“ in Hinblick auf die Feier ihres 50-jährigen Bestehens, zu dem auch einige Gründungsmitglieder gekommen waren. Es war am Muttertag 1969 – nach einem Jahr intensiven Probens absolvierten „Die Starkenberger“ ihren ersten Auftritt im heimischen Pfarrsaal. Dieser Tag gilt daher als Gründungstag der Tarrenzer Schuhplattler. Damals konnte noch niemand ahnen, dass dieses Abenteuer 50 Jahre Bestand haben wird. Hervorgegangen sind „Die Starkenberger“ aus der Tarrenzer Jungbauernschaft, der damals Hans Greuter als Obmann vorstand und von dessen neun Kinder ganze acht heute der Schuhplattlergruppe angehören.
Erster vortanzender Lehrmeister und auf der Ziehharmonika musikalischer Begleiter war Hugo Bernardi. Die ersten Tänze waren der Figurentanz, der „Måhdertanz“ und „Müllertanz“, der „Schellenplattler“, der „Knappentanz“ und der „Holzhacker“. Erster Obmann war Peter Köll und Schriftführer Marcus Wörle. Weitere Mitglieder der ersten Stunde waren Marlies Köll geb. Rauch, Elisabeth Haslwanter geb. Gamper, Hedwig Haslwanter geb. Kathrein, Angelika Stigger geb. Lung, Martha Köll, Walter Raggl, Reinhard Reich, Gottfried Baumann, Siegfried Köll, Renate Oppl geb. Rauch, Hermann Huber (†), Franz Wolf (†). Franz Riedl (†) und Otto Doblander, beide auf der Ziehharmonika, und Willi Reich auf der Gitarre waren ebenfalls von den Anfängen an mit dabei.
Tanzten „Die Starkenberger“ anfangs für längere Zeit beim „Mauschl“ im „Hotel Lamm“, so weiteten sich später ihre Engagements auf das ganze Oberland aus. Es folgten auch Einladungen nach Deutschland, in die Schweiz, nach Belgien und Luxemburg. Daraus lässt sich ablesen, wie geschätzt die Tarrenzer überall stets waren und es bis heute sind. Nach wie vor ist die Brauchtumsgruppe äußerst erfolgreich. Das liegt nicht zuletzt am umsichtigen Umgang des Obmannes Daniel Greuter und seinem Ausschuss, sondern auch an den insgesamt 26 Mitgliedern, die engagiert an Schulungen, an Mai- und Kathreintänzen, an Trachtenfesten und Tirolerabenden und am Tarrenzer Gassenfest und sozial bei „Essen auf Rädern“ teilnehmen. In Anbetracht der vielen Mitglieder scheint auch die Kameradschaft intensiv gepflegt zu werden und so werden „Die Starkenberger“ hoffentlich noch weitere 50 Jahre Bestand haben.